Sportutensilien Verleih am Gymnasium Horn

Endlich haben wir es geschafft, ein Herzensprojekt der Schülervertretung des Gymnasiums Horn konnte Anfang April starten. Gemeint ist der Sportgeräte-Verleih. Bereits in der Findungsphase der diesjährigen Schülervertretung noch vor den vergangenen Herbstferien war klar, die sportlichen Angebote seitens der Schule reichen bei Weitem nicht aus. Ändern sollte dies die Einrichtung eines Angebots, das es Schülern ermöglicht, Sportutensilien im Rahmen der Schule auszuleihen, sie somit also nicht zwingend besitzen zu müssen. Denn gerade die Schule ist ein Ort, der dazu prädestiniert ist, Menschen zum gemeinsamen Sporttreiben anzuregen.

Zunächst wurde eine Umfrage durchgeführt, die offenlegte: Das Interesse der Schüler für ein derartiges Angebot war groß, die Spanne der Vorstellungen des Angebotes eines möglichen Verleihs jedoch ebenfalls. „Bedauerlicherweise können wir zunächst noch nicht alle Wünsche erfüllen, sondern haben uns auf diejenigen konzentriert, die in unseren Augen am leichtesten

umzusetzen sind. Wir denken aber, dass wir ein gutes Angebot schaffen konnten. Und vielleicht wird es ja mehr, wenn das Angebot gut angenommen wird“, so kommentierte Schülervertreter und Initiator Erik Wolters die endgültige Bestellungslage. „Wir freuen uns sehr, mit dem Shop Horn zusammenarbeiten zu können, der für uns freundlicherweise den Verleih übernimmt. Es war uns schon früh bewusst, dass wir eine Möglichkeit brauchen, die Utensilien jeden Tag leihen zu können und der SV-Raum schien hierfür eher ungeeignet“, ergänzt Jannik Kartscher, ebenfalls Schülersprecher und Initiator.

Doch bis zur Umsetzung des Projekts bedurfte es noch einiger Arbeit. Erst wurde die Zustimmung der Schulkonferenz eingeholt, ein Antrag vor dieser kam jedoch nicht einmal bis zur Abstimmung. Ferner stellte sich die Frage, ob das Budget der Schule tatsächlich in dieser Angelegenheit die optimale Lösung darstellte. Der Schulverein brachte schließlich die Wende. Nachdem hier ein Antrag glückte, standen die Gelder für eine Bestellung von ausreichend Utensilien zur Verfügung, die durch einige ausgewählte Bälle aus der Turnhalle ergänzt werden konnten, welche freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurden.

Nachdem auch die Zusammenarbeit mit dem ShopHorn geklärt war, auch dank der großen Kooperationsbereitschaft Frau Frädrichs, und die Formalien geregelt wurden, ist das Projekt nun bereits seit einigen Wochen am Laufen.

Seit dem 22. April bietet der Shop Horn nun in jeder ersten Pause die Möglichkeit, Sportutensilien zu leihen, die von der SV bereitgestellt werden. Benötigt wird nur ein Ausweisdokument zur Bestätigung der Identität des Leihenden. Alle weiteren Regelungen sind in der Geschäftsordnung zu finden, welche auf itslearning einsehbar ist.

Das Angebot ist dabei recht vielseitig aufgestellt. Neben Fußbällen und Basketbällen stehen auch ein Volleyball, zwei Federball-Sets und Tischtennisschläger zur Verfügung. Ferner konnte ein Spikeball-Set angeschafft werden. Gerade letzteres dürfte in den Pausen selbst zwar schwierig einzubinden sein, jedoch ist der Verleih nicht auf die Pausenzeit begrenzt. Zwar können Utensilien nur während der Betriebszeiten des ShopHorns ausgeliehen oder zurückgebracht werden, eine Nutzung über den Nachmittag ist aber durchaus erwünscht und keineswegs ausgeschlossen. Wichtig für das langfristige Gelingen des Projektes ist nun lediglich die Nutzung seitens der Schülerschaft. Also nutzt das (hoffentlich) gute Wetter und leiht euch etwas aus! „Wir hoffen, dass das Angebot gut angenommen wird und freuen uns, dazu beitragen zu können, dass unsere Schule ein wenig interessanter wird”.

Frau Lührs, was macht man eigentlich als stellvertretende Schulleiterin?

Seit letztem Jahr Oktober ist Tatjana Lührs stellvertretende Schulleiterin vom Gymnasium Horn. Doch welche Aufgaben hat man eigentlich als stellvertretende Schulleiterin? Und welche Qualifika-tionen und Kompetenzen muss man mitbringen?

 

Sie haben hier in Ihrem Büro einen Harry Styles Pappaufsteller stehen. Was hat es damit auf sich?

Ich liebe Harry Styles. Ich mag seine Musik und das, wofür er steht: “Treat people with kindness”. Es ist also egal, wer und wie man ist, man soll einfach gut zu seinen Mitmenschen sein.

Wie sieht Ihr Leben außerhalb der Schule aus?

Im Moment ist das reduziert, weil ich gerade sehr viel arbeite. Aber ich habe eine Familie, nämlich einen Mann und eine Tochter. Die beiden möchten natürlich auch Zeit mit mir verbringen. Wir reisen viel und gerne und dann treffe ich mich natürlich mit Freunden. Zusätzlich ist Theater eine Sache, die ich gerne mache.

Trotz der vielen Arbeit verbringen Sie noch genug Zeit mit Ihrer Familie?

Ja, aber manchmal fragen die schon nach, wo ich denn bleibe. Dann bekomme ich WhatsApp-Nachrichten, ob ich noch zum Abendbrot nach Hause komme. Aber wir versuchen immer, uns diese gemeinsamen Zeiten zu nehmen. Abendbrot ist tatsächlich ein bisschen heilig bei uns, weil wir uns da gegenseitig austauschen.

Wie war Ihr Verhältnis zur Schule, als Sie noch Schülerin waren?

Bis zur Oberstufe noch vollkommen in Ordnung. Ich bin einfach so mitgegangen, das war nie ein Problem. Auch in der elften war noch alles okay, aber in der zwölften Klasse musste ich ein paar Erfahrungen machen, die damit zu tun hatten, dass ich ehrlich gesagt nicht so fleißig war, wie ich hätte sein sollen. Ich konnte das glücklicherweise noch umdrehen. Ich habe aber Verständnis für Schüler:innen, die auch andere Sachen als Schule im Kopf haben.

Wie war dann ihr Abiturschnitt?

lacht. Das ist sehr unangenehm. Der war leider tatsächlich nicht so gut. Der lag im knappen 3er-Bereich. Wie gesagt, ich konnte das Ruder noch herumreißen. Wenn ich mehr dafür getan hätte, wäre es auch deutlich besser geworden. Ich habe eben in der Mittelstufe nie etwas tun müssen und hatte immer gute Noten, teilweise sehr gute Noten, aber das ist mir leider in der Oberstufe nicht mehr gelungen.

Wie ging es nach der Schule weiter? Was wollten Sie aus Ihrem Leben machen?

Ich war erstmal von dieser ganzen Schulgeschichte ein wenig bedient. Ein Studium konnte ich mir in dem Moment gar nicht vorstellen. Ich habe dann schon schnell mit einer Ausbildung zur Buchhändlerin angefangen. Das war alles sehr klassisch. Das ist eine kaufmännische Ausbildung mit sehr viel Literaturwissen. Dann habe ich tatsächlich in diesem Gebäude, vom heutigen Gymnasium Horn, meine Berufsschule absolviert. Nach der Ausbildung war ich weiterhin auf der Suche nach einem Beruf.

Haben Sie zuvor irgendwo anders gearbeitet?

Ja. Ich habe die Ausbildung zur Buchhändlerin in Oyten gemacht. Dann habe ich angefangen, in diesem Beruf zu arbeiten. Danach war ich für einige Monate in Australien. Nachdem ich dann nochmal in Verden als Buchhändlerin gearbeitet hatte, habe ich gemerkt, dass mir das nicht wirklich reicht. Dann habe ich mit 24 Jahren angefangen, Lehramt zu studieren und durch Praktika festgestellt, dass das der richtige Beruf ist. Mir war auch klar, dass ich von der fünften bis zur 13. Klasse unterrichten wollte. Mein Studium habe ich, im Gegensatz zu meinem Abitur, sehr gut abgeschlossen. Damals war es noch so, dass wir trotz des guten Abschlusses nicht unbedingt einen Referendariatsplatz bekommen haben. Das lag am Fach Religion, welches ich unterrichte. Es gab in dem Fach nur zwei Plätze, die jedes Jahr vergeben wurden. Es gab da Menschen, die vier oder fünf Jahre auf einen Referendariatsplatz gewartet haben. Ich musste anderthalb Jahre warten. In der Zeit habe ich etwas ganz anderes gemacht und angefangen, in der Werbung zu arbeiten. Als ich den Referendariatsplatz dann hatte, bin ich an eine Schule in Bremen-Nord gegangen.

Wie lange arbeiten Sie schon am Gymnasium Horn?

Seit 2002. Ich habe hier während des Referendariats ein Praktikum gemacht und eine Prüfung abgelegt. Dadurch habe ich auch diese Schule sowie Frau Kelm, unsere ehemalige Schulleiterin, kennengelernt. Als ich mit dem Referendariat fertig war, hat Frau Kelm mich aus Bremen-Nord weggeholt und hier an die Schule gebracht. Als ausgebildete Lehrerin habe ich 2003 fest hier angefangen.

Welche Fächer unterrichten Sie?

Deutsch als Zweitsprache. Das habe ich in erster Linie studiert. Dabei muss man ganz normal Germanistik studieren, also unterrichte ich auch in regulären Klassen Deutsch. Und außerdem Religion. Zusätzlich kann ich noch, weil ich während meines Studiums ein paar Semester Philosophie studiert habe, Philosophie in der Mittelstufe unterrichten.

Frau Lührs an ihrem Schreibtisch – © Philipp Olde Kalter

Nun sind Sie Stellvertretende Schulleiterin. Warum wollten Sie das machen?

Eigentlich wollte ich nie wirklich in die Schulleitung. Das hat sich einfach durch diese tolle Schule und die Arbeit hier ergeben, dass ich immer geguckt habe, was man noch verändern könnte. So bin ich vor sehr langer Zeit in eine Steuergruppe gerutscht. Weil ich Teil dieser Steuergruppe war, wurde ich, als das Prinzip der Jahrgangsleitung eingeführt wurde, angesprochen, ob ich mich nicht auf eine solche Stelle bewerben möchte. Das habe ich mit meiner Familie besprochen, mich anschließend beworben und bin es auch geworden.

Die Aufgabe habe ich dann eine ganze Zeit lang übernommen. Irgendwann fand dann wieder eine Umstrukturierung in der Schulleitung statt. Dann kam wieder eine ähnliche Situation wie vorher vor. Eigentlich machte mir alles Spaß und ich war zufrieden mit meinem Job. Aber dann wurde ich wieder angesprochen, ob ich nun stellvertretende Schulleiterin werden wollte. Dann habe ich mich beworben und bin jetzt stellvertretende Schulleiterin.

Was sind Ihre Aufgaben als stellvertretende Schulleiterin?

Die Schulleitung, also Frau Preuschoff und ich, haben sehr viele verschiedene Aufgaben. Ich bin im Moment mit Frau Preuschoff und den anderen Mitgliedern der Schulleitung dabei zu gucken, was da eine sinnvolle Arbeitsteilung ist. Wir teilen uns die Termine auf und machen gemeinsame Termine, in denen wir mit den Statusgruppen zusammenarbeiten.

Ich bin unter anderem für die Fortbildungen zuständig. Da kümmere ich mich um das Budget et cetera.

Im Moment bin ich auch noch als Jahrgangsleitung für den fünften Jahrgang zuständig, was aber mit meinem Job als stellvertretender Schulleiterin nichts zu tun hat.

Ich übernehme im Moment generell ganz viele Organisationsaufgaben und beantworte zum Beispiel rechtliche oder organisatorische Fragen von Kolleg:innen.

Und das waren alles Aufgaben, die Frau Preuschoff erst so ziemlich alleine bewältigen musste. Die hat sie jetzt teilweise an mich übertragen.

Sie sind auch didaktische Leitung. Was bedeutet das?

Als didaktische Leitung bin ich für den Unterricht und seine Qualität zuständig. Ich habe die Verantwortung dafür, dass bei uns der Unterricht gemäß der Bildungspläne stattfindet. Eine meiner ersten Amtsaufgaben war, dass ich den Fachkonferenzen noch mal den Auftrag gegeben habe, die schulinternen Curricula anzupassen. Da habe ich ein paar Vorgaben gegeben, die meines Erachtens wichtig zu erfüllen sind. Zum Beispiel, wie viele Klassenarbeiten geschrieben und in welchem Verhältnis schriftliche und mündliche Leistung gewertet werden.

Welchen Anspruch haben Sie als stellvertretende Schulleitung an sich selbst?

Mein Anspruch ist, für möglichst alle Statusgruppen und an der Schule beteiligten Personen da zu sein und zu unterstützen, aber auch für die Schule insgesamt zu arbeiten. Das ist manchmal nicht ganz einfach, weil man etwas für Schüler tun möchte,und  dann gibt man Kollegen wieder Aufgaben damit, die sie belasten. Mein Anspruch an mich ist es, dort Wege zu finden, dass alle hier an der Schule gut zurechtkommen.

Welche Qualifikationen und Kompetenzen bringen Sie mit, um Ihr neues Amt zu bewältigen und Ihren Ansprüchen gerecht zu werden?

Ich habe durch die Jahrgangsleitung schon Erfahrungen gemacht, sodass ich mich mit bestimmten Dingen schon auskenne. Eine weitere Kompetenz ist, dass mir Kommunikation sehr wichtig ist. Ich glaube, dass das eine Kompetenz ist, die mir hilft, mit allen immer möglichst gut ins Gespräch zu kommen und dass dort auch versuche, zielorientiert zu sein. Also nicht zu gucken, was nicht geht, sondern in schwierigen Situationen zu schauen, was wir tun können, um in einem oder zwei Monaten an einem anderen Punkt zu stehen.

Das neue Amt bringt mehr Arbeit mit sich. Bedeutet das auch mehr Stress für Sie?

Mehr Stress würde ich nicht sagen. Es ist anderer Stress, weil da ein anderer Druck seitens der Behörde ist, dass bestimmte Dinge nochmal mehr umgesetzt werden müssen.

Wie gehen Sie mit diesem neuen Stress um?

Glücklicherweise habe ich eine Familie, die mich da sehr unterstützt und auch Freundinnen und Freunde. Ich muss ganz ehrlich sagen, an dieser Schule und vor allem in der Schulleitung haben wir ein sehr offenes und vertrauensvolles Verhältnis. Wir reden viel miteinander und versuchen uns gegenseitig zu unterstützen. Das hilft so ungemein.

Was sind aktuell die größten und arbeitsintensivsten Herausforderungen an unserer Schule?

Ich bin im Präventionsteam, das ist für mich ein ganz großer Punkt. Auch das Thema Mobbing, das immer an Schulen stattfindet, ist etwas, das ich nochmal in Angriff nehmen möchte. Ich finde das sehr herausfordernd, weil man das immer wieder auch auf neue Arten thematisieren muss. Eine andere Herausforderung besonders in Bezug auf Unterricht ist künstliche Intelligenz. Das bekommt man außerhalb wahrscheinlich nicht so mit, aber hier im Büro arbeite ich daran herauszufinden, wie wir hier an der Schule damit gut umgehen können.

Sie haben bereits erzählt, dass das Amt in den privaten Alltag eingreift. Inwiefern verändert es den Berufsalltag?

Ich unterrichte weniger, musste gerade eine liebe fünfte Klasse abgeben, dabei unterrichte ich sehr gerne. Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust, aber muss man sich dann entscheiden. Ich bin zwar hier öfter länger im Büro, aber ich muss nicht mehr jedes Wochenende Klausuren korrigieren. Ich kann mir das jetzt besser einteilen.

Wirkt sich Ihre neue Position auf das Verhältnis zu den anderen Kollegen aus?

Ich habe viele Freundinnen und Freude im Kollegium, bei denen ist es nicht so, weil es da keine Schwierigkeiten gibt. Das könnte eventuell anders sein, wenn ich mit jemandem ein Dienstgespräch führen müsste, der mit mir befreundet ist. Aber ich werde glaube ich jetzt nicht mehr so sehr als Kollegin gesehen, sondern von einigen schon als Schulleitungsmitglied. Das ist eine Perspektive, die ich gar nicht habe, denn aus meiner Sicht bin ich immer noch ganz normale Kollegin. Ich glaube, da muss ich mich eher gewöhnen.

Frau Lührs mit ihrem Harry Styles Pappaufsteller – © Philipp Olde Kalter

Was macht Ihnen besonders viel Spaß an den neuen Aufgaben?

Dieses Organisieren und was in die Hand nehmen, zum Beispiel den Umgang mit KI. Ich habe auch das Gefühl, jetzt mehr mit anderen Schulen in Kontakt zu kommen und dass ich dort schauen kann, was die machen. Und auch diese Schule an sich zu unterstützen und voranzubringen. Und die Zusammenarbeit mit allen, mit Eltern, Schülern und den Kollegen. Das macht mir am meisten Spaß.

Möchten Sie auf lange Sicht auch Schulleiterin werden und können Sie sich vorstellen, dafür an eine andere Schule zu gehen?

Im Moment kann ich mir das gar nicht vorstellen, aber was ich mit meiner Familie schon mal besprochen hatte, war die Idee, irgendwann ins Ausland zu gehen. Eventuell wäre da eine Möglichkeit, auch als Schulleiterin oder in einer Schulleitung tätig zu werden. Aber im Moment hat das noch gar keine Relevanz, weil ich einfach total gerne hier bin.

Wie wichtig ist es Ihnen, was Schüler, Lehrer und Eltern über ihre Arbeit denken?

Ganz wichtig ist mir, dass die Arbeit einerseits professionell wirkt. Dass die Menschen um mich herum den Eindruck haben, dass ich gut vorbereitet bin, dass ich weiß was ich tue. Es würde auch an mir nagen, wenn das nicht so wäre. Und ein anderer Punkt ist das Menschliche. Ich möchte gerne trotz aller Professionalität immer auch diese menschliche Seite nicht verlieren. Wenn jemand also mit einem Problem zu mir kommt, dass ich sage, dafür gibt es immer einen Raum zum Sprechen. Diese Tür steht nicht nur als Tür offen, sondern auch im Inneren.

Mit welchem Kollegen verstehen Sie sich besonders gut?

lacht. Ich verstehe mich wirklich mit ganz vielen Kollegen gut. Wenn ich mal die Schulleitung rausnehme, dann ist Frau Bünte so ein bisschen meine Herzenskollegin.

Vielen Dank für das Interview.

 

Frau Lührs hinter ihrem Schreibtisch – © Philipp Olde Kalter

Schüler veranstalten Podiumsdiskussion zur Europawahl

Am 30.05.2024 fand am Gymnasium Horn im Rahmen einer Reihe von Veranstaltungen zur  Vorbereitung auf die Europawahl am 9. Juni eine Podiumsdiskussion statt. Eingeladen waren Annika Barlach (SPD), Eyfer Tunc (CDU), Elias F. Michels (FDP), Alexandra Werwath (Grüne) und Lucas Fiola (Linke). 

Nach einem kurzen Einstieg, der thematisch zunächst die Organe der EU erklärte, startete die  Debatte mit der Rolle der AfD im Wahlkampf. Während sich hier eine große Einigkeit der Parteien  feststellen ließ, bildeten sich bei den Themenblöcken Migration, Rüstung und Wirtschaft starke  Unterschiede heraus. Die AfD stellt in den Augen der Kandidaten eine große Gefahr für Europa  und die deutsche Außenpolitik dar. Doch wie soll die Außenpolitik in Zukunft genauer aussehen?  Themen wie Aufrüstung, Frontex und die Abhängigkeit von Amerika wurden diskutiert. Auch wenn im Nachgang unterschiedliche Resonanzen bezüglich der rhetorischen Stärke der  Kandidaten im Einzelnen eingingen, gilt ein Dank allen Kandidaten, die sich die Zeit für die  Diskussion genommen haben.

Organisiert und durchgeführt wurde die Podiumsdiskussion von Schülern der Q1 (Sophia Beer,  Jannik Kartscher, Duru Akkis und Erik Wolters)

Konsens des Organisationsteams ist dabei die Botschaft: Geht wählen!

 

Besuch im Bunker Valentin

Am 29.05.2024 besuchte die AG “Demokratisch handeln” gemeinsam mit der Schülerzeitung den Bunker Valentin in Bremen-Farge.

Der Bunker ist ein Bauprojekt aus der Zeit des Dritten Reiches, das nur durch die Arbeitskraft von 8.000-10.000 Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen denkbar war. Unser Aufenthalt war im Wesentlichen in zwei inhaltliche Blöcke aufgeteilt. Dem regnerischen Wetter zum Trotz stand zunächst eine Führung durch das Bunkergelände an, durchgeführt von Herrn Marcus Meyer.

Zentraler Bestandteil der Führung war der Umgang mit den Geschehnissen der NS-Zeit, dem politischen Erbe und der daraus erwachsenden Verantwortung für die heutige Gesellschaft. Doch auch inhaltliche Aspekte des Bunkers wurden beleuchtet. So zum Beispiel, dass der Bunker, der ursprünglich als Produktionsstätte für U-Boote geplant war, bereits von Beginn an keine Erfolgsaussichten versprach. Die britische Aufklärung habe den Bunker vom ersten Tag an beobachtet und lediglich aufgrund des Ressourcen bindenden Aspekts toleriert. Kurz vor der Fertigstellung reichte dann ein einziger Luftschlag über etwa 600 Bomben, um den Bunker derart zu beschädigen, dass weitere Arbeiten abgebrochen werden mussten, so Herr Meyer.

Absurd daran sei, dass damit die Qualen des Baus bereits von Beginn an nicht nur menschenverachtend, sondern völlig ohne Erfolgsaussichten gewesen seien. Nach diesen spannenden Eindrücken folgte eine intensive Auseinandersetzung mit der heutigen Gesellschaft und der Relevanz von politischer Bildung.

Zentraler Fehler der politischen und historischen Aufarbeitung der NS-Verbrechen sei dabei laut Herrn Meyer gewesen, dass zu spät erst erkannt worden sei, dass neben den Opfern und Tätern auch die allgemeine Untersuchung der Durchschnittsgesellschaft elementar sei. Es gehe darum zu erkennen, warum sich Menschen dazu entschieden, die Verbrechen der Nationalsozialisten zu akzeptieren und nicht weiter zu hinterfragen.

Spannend erschien darüber hinaus ein Bezug zur aktuell erstarkenden AfD. Nicht zuletzt diese politische Richtung bezeichnete Herr Meyer als höchst besorgniserregend, es müsse alles daran gesetzt werden, zu zeigen, dass selbst heute die rechte Gesellschaftsgruppe nur eine laute Minderheit, nicht aber die Mehrheit darstelle.

Bildung trage einen wichtigen Anteil an der Persönlichkeitsentwicklung bei. Mahnmale an sich reichen jedoch nicht, um kritisch eingestellten Personen die Dramatik des Dritten Reiches vor Augen zu führen, das sei eher eine gesellschaftliche Aufgabe.

Wir denken dennoch, dass politischer Bildung eine große Bedeutung zukommen kann und hoffen, dass in Zukunft weitere Gruppen und Klassen unserer und anderer Schulen Gedenkstätten wie den Bunker Valentin besuchen.

Sämtliche Aktionen der AG zum Thema „Für Demokratie“ werden in Zukunft auf einem Kanal der Mitglieder der AG auf Instagram zur Verfügung gestellt. Bei Interesse an einer Teilnahme bitten wir darum, sich bei Frau Kroh und Frau Dietrich zu melden.

Zwischen Überflieger und Unterkurs – Leistungsdruck im schulischen Kontext

Die Schule setzt Schüler nahezu aller Altersklassen unter Druck, daran besteht kein Zweifel. Auch die renommierte Wochenzeitung ZEIT berichtete erst diesen Januar über Druck seitens der Schule, bereits Achtjährige seien hiervon beeinflusst. Andere Quellen stellen jedoch infrage, ob dieser Druck tatsächlich seitens der Schule ausgeübt wird. Auch das Elternhaus kann einen massiven Einfluss auf das individuelle Druckempfinden haben. Nicht zu vergessen ist zudem das gleichaltrige Umfeld. Helfen sich die Klassenmitglieder untereinander oder kommt es zu einer Art internem Wettbewerb?

Dass Druck in vielen Fällen zu ungesunden Angewohnheiten bis hin zu psychischen Leiden führen kann, ist kaum anzweifelbar. Dennoch stellt sich die Frage, wie die Situation an unserer Schule einzustufen ist. Mithilfe einer Umfrage wollen wir auf diese Frage eingehen. Die 80 Teilnehmer der Umfrage stammen dabei aus verschiedenen Jahrgängen und werden anonym behandelt. Es sind verschiedene Notenbilder in der Umfrage vertreten, welche mit einem Gesamtdurchschnitt des letzten Zeugnisses von 1,96 zahlreiche gute und sehr gute Notenbilder einschließen, jedoch auch Schnitte im 3er- bis 4er-Bereich enthalten.

Es überrascht kaum, dass die Gesamtempfindung des Drucks nicht nennenswert von den bundesweiten Trends abweicht. Durchschnittlich würden die Befragten auf die Frage, ob die Schule sie stresse mit „Trifft eher zu“ antworten (zur Auswahl stehen „Trifft nicht zu“, „trifft eher nicht zu“, „trifft eher zu“ und „trifft zu“). Interessant ist jedoch die Abweichung von diesem Mittelwert, sofern nur Teilnehmer der 5. Klasse betrachtet werden (insgesamt 16), fällt hier die Antwort doch tatsächlich eher knapp zugunsten der Aussage: „Trifft nicht zu“, aus. Es gilt also herauszufinden, ob innerhalb der Altersklassen große Differenzen auszumachen sind. Zunächst steht jedoch die Frage im Vordergrund, wie der Druck, dem doch scheinbar auch die Schüler unserer Schule unterliegen, zustande kommt. Freunde und Familie scheinen hierbei in unserer Schule den Aussagen zufolge eine sekundäre Rolle zu spielen, schließlich ist zu notieren, dass auf die Frage, ob die Sorge, andere zu enttäuschen, verspürt werde, im Mittel eine Antwort zwischen „trifft eher zu“ und „trifft eher nicht zu“ gegeben würde, aber keine sich aufdrängende Antwort, die diese These bestätigen würde, vorzufinden ist.

Dennoch darf nicht vergessen werden, dass bisher überwiegend Mittelwerte in die Betrachtung mit einbezogen wurden. Zwar erscheint über die Befragten gemittelt kein nennenswerter Ausschlag zugunsten eines Drucks durch die Sorge zu enttäuschen, für 39 Personen ist dieser Druck jedoch durchaus real. Beruhigend ist in dieser Hinsicht allerdings, dass im Durchschnitt jeder Befragte sieben Freunde alleine in seiner Klasse zählen kann. Es herrscht in einigen Fällen zwar augenscheinlich ein inneres Bedürfnis vor, den Erwartungen der anderen gerecht zu werden, es scheint jedoch nur in Ausnahmefällen das Problem sozialer Isolation in den Klassen die inneren Unruhen zu begünstigen. Diese Feststellung wird nicht zuletzt dadurch gestützt, dass die Befragten mehrheitlich angeben, sich in ihrer Klasse anerkannt zu fühlen. Die Ursache des schulischen Drucks scheint vielmehr in den Noten zu liegen, als in sozialen Problemen. Zwar wird mehrheitlich angegeben, nicht als Vorbild wahrgenommen zu werden, viel interessanter erscheint jedoch, dass die eigenen Noten insgesamt eher unter Druck setzten als zu Zufriedenheit führten, so die Befragten. Und das obwohl die meisten auf der anderen Seite behaupten, sich an ihren guten Noten zu erfreuen. Kaum eine andere Frage konnte ein derart klares Ergebnis liefern. Lediglich die Tatsache, dass die eigenen Noten mit einem gewissen Aufwand verbunden seien, wird ebenso bereitwillig unterstützt.

Die Tendenz ist also klar. Die meisten Befragten fühlen sich durch ihre Noten unter Druck gesetzt. Sie geben an, dass ihnen schulische Noten tendenziell eher viel bedeuteten und sie daher eher das Gefühl hätten, liefern zu müssen. Schlechte Noten seien dabei eher frustrierend und gerade Klausuren gingen oft mit Druck einher. Im Durchschnitt sind die Schüler unserer Schule dabei scheinbar recht hart zu sich selbst, schließlich wird bereits die Note 3- (7 Punkte) als frustrierend empfunden.

Doch versuchen wir einmal etwas Distanz von den rein statistischen Ergebnissen zu gewinnen, um diese besser einordnen zu können. Die Zeitschrift Geo schreibt über Druck im Arbeitsumfeld: „Psychischer Druck wird heutzutage am häufigsten durch das Gefühl ausgelöst, nicht ausreichend Zeit für eine Aufgabe zu haben“. Eine Aussage, die durchaus auch im schulischen Rahmen zutrifft. Zu sehen ist dies nicht zuletzt an den Verbesserungsvorschlägen, die die Befragten hinsichtlich des Systems Schule äußern. Arbeiten sollten reduziert werden, oder mündliche Noten zumindest stärker gewichtet werden, der Stress müsse allgemein verringert werden. Auch Hausaufgaben und die Verteilung von Klausuren über das Schuljahr böten Verbesserungspotential, so die Schülerschaft. Darüber hinaus wird darum gebeten, den Ankündigungszeitraum für Klausuren/Klassenarbeiten auszuweiten, um mehr Vorbereitung zu ermöglichen. All dies stellt sicherlich nur einen kleinen Anteil der Vorschläge dar, signalisiert jedoch: Die Problematik ist bekannt. Zeitliche Engpässe spielen eine maßgebliche Rolle im Zusammenhang mit schulischem Stress.

Und dieser ist in seiner Auswirkung nicht unerheblich. Er werde unruhig, perfektionistisch, hart zu sich selbst, gibt ein Teilnehmer der Umfrage an. Ein anderer notiert, seine Aufmerksamkeit sinke und er beginne zu schwitzen. Andere Schüler geben gar an, sie besäßen keine Motivation mehr, verhielten sich nahezu depressiv bis autistisch und litten unter Schlafstörungen. Wieder andere sehen die negativen Auswirkungen vorwiegend in der verminderten Ausprägung ihres Privatlebens.

Interessant sind dabei insbesondere ein  Aspekt. So scheint trotz der von mehreren angegebenen Probleme im sozialen Kontext, offensichtlich keine langfristige Isolierung zu folgen, da diesbezüglich kein Missstand unter den Befragten festgestellt werden kann. Einige Befragte geben gar an, sie fokussierten sich zwar durch den Stress auf sich selbst, helfen aber durchaus auch anderen. Ein durchaus relevanter Ansatz, ist doch die Annahme mehr als vakant eine soziale Isolation löse das Problem des notenbedingten Stresses, auch wenn die zeitlichen Engpässe in diesem Kontext nicht zu verkennen sind. Zudem ist es durchaus nicht nachteilig anderen zu helfen. Zum Teil trägt gerade die eigens ausgeführte Erklärung eines Sachverhaltes dazu bei, diesen genauer zu durchdenken und zu verstehen.

 

Guter Schüler, schlechter Schüler – Druckempfindung bei extremen Notenbildern

Es gibt sie in eigentlich jeder Klasse: Schüler, die scheinbar problemlos durch bestimmte Fächer kommen, denen die Schule nichts auszumachen scheint. Schnell wird sich des Klischees bedient, erausragend gute Schüler seien vor schulischen Sorgen gefeit. Aber ist dieses  Klischee wirklich begründet?

Ganz im Gegenteil gibt ein Befragter mit einem Durchschnitt jenseits der 1,0 an, sich gerade aufgrund der eigenen Probleme unter Stress zu isolieren, um anderen zu ersparen mit unter der Situation zu leiden. Ein anderer Befragter, dessen Schnitt mit 1,3 ebenfalls eine hervorragende Leistung darstellt, beklagt mentale Probleme, gibt an zwischenzeitlich weinen zu müssen, verzweifelt zu sein und Freizeitaktivitäten zum Teil fallen zu lassen, um mehr Zeit für die Schule aufbringen zu können. Gereiztheit, Überforderung, Burn-Out Situationen und eine Grundanspannung notiert ein dritter Teilnehmer mit identischem Notendurchschnitt. Und doch wirft gerade die Tatsache, dass schulische „Leistungsträger“ ebenfalls unter derartigem Druck leiden, weitere Fragen auf. „Es geht im Kern nicht um die Note, die jemand sich zum Ziel setzt, es geht vielmehr um den Toleranzbereich“, so eine anonyme Stimme. Die dahinterstehende Aussage ist durchaus schlüssig. Zeichnet man einmal das Bild eines ausgesprochen leistungsstarken Schülers, der sich zum Ziel setzt, eine 1 in einer Klausur zu schreiben, weil er der festen Überzeugung ist, diese Note erreichen zu können, so stellt sich folgendes Problem: Es bleiben lediglich zwei Optionen. Das Ziel kann erreicht werden, oder es wird verfehlt, da zumindest ein Übertreffen in der Mittelstufe eigentlich auszuschließen ist. Wird nun jede Art von Verfehlung des Ziels als Misserfolg gewertet, ist die Spanne der Möglichkeiten, die mit Zufriedenheit einhergehen, nur noch sehr klein. Was mit der Zeit verloren geht, ist daher das Gefühl des Erfolges, der nach und nach zu einer Art Notwendigkeit wird. Dabei fehlt die Freude, sich übertreffen zu können. Was zurückbleibt, ist somit überwiegend die Sorge vor dem Misserfolg. Tritt nun der Erfolg ein, erhöht dies den Druck auf die nächste Leistungskontrolle. Hier existieren nun die zwei Möglichkeiten, sein Notenbild zu halten, oder sich zu verschlechtern. Die potentielle Freude über die Noten leidet unter Umständen gar darunter, dass Sie lediglich als bereits errungene Leistung angesehen werden und nun als obligatorischer Anspruch angesehen werden. In gewisser Weise lässt sich somit eine Art Notensucht erahnen. Was zunächst absurd klingt ist ein durchaus reales Problem. So notiert die Berliner Zeitung: „Schüler werden regelrecht süchtig nach der Bestätigung von außen“ auch eine Stellungnahme der Süddeutschen Zeitung macht deutlich, es existiert eine Art Sucht nach Noten die nicht zuletzt durch Druck im Sinne einer Leistungsgesellschaft gefördert werde. Dabei ist an sich nichts verwerfliches an einer derartigen Sicht zu finden, sie ist verhältnismäßig zielorientiert und führt in der Regel zu einer gesteigerten Anerkennung. Lediglich der aus ihr resultierende Stress und die abnehmende Zufriedenheit stellen eine Parallele zu herkömmlichen Suchtkonzepten dar.

Doch selbst wenn die Situation des fiktiven Schülers nicht mit einer Sucht beschrieben werden kann, setzt ihn sein Notenbild nicht unwesentlich unter Druck. Unlängst hat sein Umfeld von seinen Leistungen erfahren. Es ist das allgemeine Bild entstanden, er schreibe ohnehin immer eine 1, obschon es hierfür keine Garantie gibt oder geben kann. Aus diesen Vorurteilen resultiert, verfehlt der Schüler sein eigenes Ziel, wird seine Unzufriedenheit unter Umständen dadurch gesteigert, dass er sich blöde Sprüche anhören muss oder zumindest eine Wertung seines Resultats auch durch andere erfolgt. Mit diesem Wissen im Hintergrund erscheint das Phänomen „unter Stress trotz überragender Leistungen“ deutlich plausibler.

Auch Leistungen unterhalb des Durchschnittes können frustrierend sein. Erreicht ein Schüler seine persönlichen Ziele schulischer Art durchweg nicht, stellt dies die Selbstwahrnehmung in Frage. Doch was für Auswirkungen resultieren daraus auf das Stressenpfinden?

Reduziert man die Umfrage auf alle Befragten mit Notenschnitten ab 3,0 steigt das Stressempfinden deutlich über den Durchschnitt.

Anders als beim Gegenbeispiel, Notendruck durch gute Noten,  ist der Grund hier auf den ersten Blick plausibler. Die ausstehenden zukünftigen Noten setzen den Schüler unter Druck, da er die Befürchtung hegt, sie könnten ihn, oder andere enttäuschen, denn auch letzteres spielt bei ebendieser Befragtengruppe eine bedeutsame Rolle. Selbstzweifel kommen auf. Und das in den meisten Fällen unbegründet, ist doch eine Person nicht nur als die Summe ihrer Noten oder Leistungen zu begreifen.

Notendruck am Gymnasium Horn – Wie brisant ist das Thema?

Das Thema Notendruck ist allgegenwärtig und wohl  aus keiner Schule gänzlich wegzudenken. Doch wie relevant ist das Thema wirklich?

Fassen wir die erhobenen Umfrageergebnisse zusammen, zeigt sich, dass auch das Gymnasium Horn in puncto Stress durch Schule nicht signifikant vom Bundestrend abweichen kann. „Fast jeder zweite Schüler (43 Prozent) leidet unter Stress. Das wirkt sich negativ auf die Gesundheit aus: Ein Drittel der betroffenen Jungen und Mädchen hat Beschwerden wie Kopfschmerzen, Rückenschmerzen oder Schlafprobleme – das sind mindestens doppelt so viele wie bei den nicht-gestressten Schülern“, so eine Umfrage der DAK Krankenkasse von 2017. Was sich jedoch festhalten lässt ist, dass sowohl das obere Notenspektrum als auch das untere Notenspektrum von gewissen Drucksituationen besonders betroffen sind.

Weiter ist am Gymnasium Horn jedoch noch eine Abweichung des fünften Jahrgangs zu betrachten. Insgesamt geben die Befragten aus diesem Jahrgang durchaus an, Noten würden ihnen eher etwas bedeuten. Die Noten setzen sie jedoch gemäß der Antworten unterdurchschnittlich stark unter Druck und auch Klausuren scheinen hier noch ein geringeres Druckempfinden auszulösen. Ein Trend, der grundsätzlich begrüßenswert ist, bedeutet er doch unter Umständen eine größere Freude der Betrachteten Schüler am Alltag. Es ist jedoch fraglich, ob die Einstellung sich langfristig hält. Denkbar ist ebenfalls, dass Prozesse, wie der zunehmende Druck durch Gewöhnung an Noten oder aber auch Enttäuschungen erst mit der Zeit aufgebaut werden, einen Teil der gesammelten Erfahrungen im schulischen Kontext darstellen.

So oder so ist die Entwicklung auch in Zukunft im Auge zu behalten. Denn Stress und Druck münden schnell in weitaus beunruhigenderen Situationen: „Leichte depressive Verstimmungen bis hin zu schweren depressiven Störungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Im Vorschulalter sind ca. 1 % der Kinder und im Grundschulalter ca. 2 % betroffen. Aktuell erkranken etwa 3-10 % aller Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren an einer Depression“, so die Stiftung deutsche Depressionshilfe. Und ein Abgleiten in die Depression gilt es schließlich mit allen Mitteln zu verhindern, nicht zuletzt da oft Begleiterscheinungen wie Essstörungen auftreten. Auch wenn keine genauen Aussagen über den diesbezüglichen Stand unserer Schule getroffen werden können, liegt es nahe anzunehmen, dass auch hier der Bundestrend nicht gänzlich verkehrt liegen wird.

Es erscheint daher sinnvoll, sich bereits präventiv mit dem Thema Notendruck auseinanderzusetzen. Es ist wichtig, dass Ausgleichsmöglichkeiten wie Hobbys geschaffen werden, die schulische Misserfolge auffangen können. Ebenso relevant ist, dass das eigene Selbstbild nicht lediglich an Noten festgemacht wird.

Konkludierend ist somit festzuhalten: Auch unsere Schule zeigt Probleme hinsichtlich des Leistungsdrucks. Der Hintergrund der Sorgen ist oft verständlich, es gilt jedoch zu verhindern, dass eine derartige Sorge in eine tatsächliche psychische Erkrankung mutiert. Gefragt ist das direkte Umfeld, aber auch eine Alltagsstruktur, die neben der Schule noch andere Ausgleichskomponenten zulässt. Denn Schule ist zwar ein wichtiger Schlüssel für das spätere Leben, soll jedoch Möglichkeiten und keine langfristigen Probleme oder Leiden schaffen.

Quellen

  • https://www.zeit.de/gesellschaft/schule/2024-01/leistungsdruck-grundschule-kinder-stress-lehrer Zitat: https://www.geo.de/wissen/gesundheit/20967-rtkl-psychische-belastung-wie-sich arbeitsstress-mit-einfachen-tricks#:~:text=Psychischer Druck wird heutzutage am,fühlen sich gehetzt und rastlos.
  • https://www.berliner-zeitung.de/zukunft-technologie/interview-mit-bildungsforscher-schulnoten machen-suechtig-li.57227
  • https://www.sueddeutsche.de/bildung/leistungsdruck-an-der-schule-fatale-gier-nach-guten noten-1.1960561
  • https://www.dak.de/dak/bundesthemen/fast-jeder-zweite-schueler-leidet-unter stress-2116176.html#/
  • https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/depression-in verschiedenen-facetten/depression-im-kindes-und-jugendalter#:~:text=Aktuell erkranken etwa 3-10,Angststörungen, Essstörungen und ADHS einhergeht.

Der Pygmalion-Effekt – Wie Erwartungen den Fortschritt formen

Die Erwartungen, die wir selbst und andere an uns stellen, nehmen Einfluss auf unser Handeln und die von uns erbrachte Leistung. Welche Auswirkungen hat der sogenannte Pygmalion-Effekt auf Schüler?

1965 führten Robert Rosenthal und Lenore Jacobson, zwei US-amerikanische Psychologen, ein Experiment durch, bei dem sie Grundschulkindern einen IQ-Test gaben und dann ihre Lehrer darüber informierten, welche Kinder durchschnittlich und welche Kinder „Aufblüher“ sein würden. Letzteres bezeichnet die zwanzig Prozent der Schüler, die ein „ungewöhnliches Potenzial für intellektuelles Wachstum“ zeigten. Daraufhin richteten die Lehrer ihre ganze Aufmerksamkeit auf die Aufblüher, da sie von den Durchschnittskindern nicht zu viel erwarteten. Sie schufen ein angenehmeres Umfeld für die Aufblüher; sie schenkten ihnen mehr Zeit und Aufmerksamkeit, forderten sie häufiger auf, Antworten zu geben, und gaben ihnen ein ausführlicheres Feedback, wenn sie etwas falsch machten. Was die Lehrer jedoch nicht wussten war, dass die Aufblüher nach dem Zufallsprinzip ausgewählt wurden und dieses Kriterium möglicherweise nicht erfüllten.

Dies ist eine der bekanntesten Studien über eine der Unterarten der sogenannten selbsterfüllenden Prophezeiungen”. Eine selbsterfüllende Prophezeiung ist eine Vorhersage, die ihre Erfüllung selbst bewirkt. Kurz gesagt, eine falsche Realität könnte aufgrund der psychologischen Reaktionen der Menschen auf Vorhersagen, Ängste und Sorgen im Zusammenhang mit der Zukunft tatsächlich zur Wahrheit werden. Ein wesentlicher Mechanismus ist: Menschen glauben an die Vorhersage. Deswegen agieren sie so, dass sie sich erfüllt. Es kommt zu einer positiven Rückkopplung zwischen Erwartung und Verhalten.

Die besondere Art der selbsterfüllenden Prophezeiungen, die hier untersucht wurde, heißt Pygmalion-Effekt”. Er ist nach dem griechischen Mythos von Pygmalion benannt, dem Künstler, der sich so sehr in die von ihm geschaffene, perfekte Statue verliebte, dass diese zum Leben erwachte. Nach dem Pygmalion-Effekt werden die von den Lehrern an die Schüler gestellten Erwartungen von den Schülern verinnerlicht und werden Teil ihres Selbstkonzepts, und sie handeln entsprechend ihrer inneren Überzeugungen über sich selbst.

Die Ergebnisse des Experiments bestätigen diese These. Als Rosenthal und Jacobsen nach acht Monaten die Intelligenz der Kinder erneut untersuchten, zeigten die Ergebnisse, dass die IQ-Werte der Aufblüher deutlich stärker gestiegen waren als die der Durchschnittsschüler, obwohl diese akademischen Aufblüher nach dem Zufallsprinzip ausgewählt worden waren. Die Aufblüher hatten im Durchschnitt zwei IQ-Punkte mehr im sprachlichen Ausdrucksvermögen, sieben Punkte mehr im logischen Denken und vier Punkte mehr im Gesamt-IQ. Das Experiment zeigte, dass die Erwartungen der Lehrer wie eine sich selbst erfüllende Prophezeiung wirkten. Die Erwartungen der Lehrer hatten die Art und Weise verändert, wie die Kinder behandelt wurden, und dies hatte Auswirkungen auf ihre Fähigkeiten.

Diese Ergebnisse konnten auch bei Studenten repliziert werden. Studien, die in Algebra-Klassen an der Air Force Academy, bei Studenten der Ingenieurwissenschaften und an vielen anderen Universitäten durchgeführt wurden, bestätigten diese Ergebnisse. Sie kann auch am Arbeitsplatz beobachtet werden, wenn eine leitende Person ihre Erwartungen an die Leistung der Arbeitnehmer erhöht und dies tatsächlich zu einer Steigerung der Leistung der Arbeitnehmer führt.

Der Pygmalion-Effekt zeigt sich auch in unserem Schulsystem. Die Ergebnisse der Klassenarbeiten können den Erfolg eines Schülers in einem Fach stark beeinflussen, obwohl sie eigentlich nichts darüber aussagen. Die Klassenarbeiten messen oft nicht, wie gut ein Schüler in einem Fach ist, sondern wie gut der Schüler sich Informationen merken und sie in einer bestimmten Zeitspanne entsprechend anwenden kann. Jedoch haben viele andere Aspekte dabei einen Einfluss. Vielleicht kann der Schüler sich Informationen nicht gut merken, aber sie gut anwenden, wenn sie vorhanden sind. Vielleicht ist der Schüler gestresst, wenn er eine Aufgabe in kurzer Zeit erledigen muss, und vergisst deshalb Informationen in der Klassenarbeit. Vielleicht ist der Schüler mündlich immer sehr gut, aber kann sich schriftlich nicht so gut ausdrücken. Das sind Aspekte, die komplett unabhängig von dem Erfolg eines Schülers in einem Fach sind, jedoch den Erfolg in einer Klassenarbeit stark beeinflussen.

Dadurch bekommen Schüler oft Noten, die ihrem Potenzial gar nicht entsprechen, und die auch beeinflussen, wie sie von anderen Schülern und Lehrern betrachtet werden. Das kann dazu führen, dass diese Schüler nie ihr Potenzial erreichen, weil andere und sie selbst glauben, dass sie einfach nicht gut in dem Fach sind. Andererseits führt es auch zu Schülern, die ihr Selbstkonzept an die Fächer binden, in denen sie gut sind, was dann Selbstzweifel und sogar eine Identitätskrise riskiert, falls sie eine schlechte Note in diesem Fach bekommen. Dies kann bereits in der Grundschule beginnen, wo sich Lehrer und Eltern aufgrund ihrer schulischen Erfolge eine Meinung über die Schüler bilden, was oft unbewusst passiert, aber trotzdem den Erfolg eines Schülers stark beeinflusst.

Was könnte man also tun, um die negativen Folgen des Pygmalion-Effekts zu verringern und ihn zu Nutze machen, um die Schüler positiv zu beeinflussen? Man kann mehr Klassenarbeiten schreiben, die weniger Wert haben, Schüler, Lehrer und Eltern können über solche Effekte und ihre Folgen informiert werden, sodass negative Folgen möglichst verringert werden, und Lehrer und Eltern können positives und konstruktives Feedback und Unterstützung geben. Es gibt viele Möglichkeiten, es liegt nun an uns, sie zu verwirklichen.

 

Quellen:

https://www.simplypsychology.org/self-fulfilling-prophecy.html

https://en.wikipedia.org/wiki/Pygmalion_effect#:~:text=Rosenthal%20and%20Jacobson%20held%20that,leading%20to%20self%2Dfulfilling%20prophecy

https://www.sciencedirect.com/topics/psychology/self-fulfilling-prophecy#:~:text=Self%2Dfulfilling%20prophecy%2C%20also%20known,the%20prophesied%20or%20expected%20behavior

https://www.oppidaneducation.com/blog/the-pygmalion-effect-how-expectations-sculpt-progress

Sportgeräteverleih geht heute an den Start!

Endlich haben wir es geschafft, ein Herzensprojekt der Schülervertretung des Gymnasiums Horn kann heute starten. Gemeint ist der Sportgeräteverleih. Bereits in der Findungsphase der diesjährigen Schülervertretung noch vor den vergangenen Herbstferien war klar, die sportlichen Angebote seitens der Schule reichen bei Weitem nicht aus. Ändern sollte dies die Einrichtung eines Angebotes, dass es Schülern ermöglicht, Sportutensilien im Rahmen der Schule auszuleihen, sie somit also nicht zwingend besitzen zu müssen. Denn gerade die Schule ist ein Ort, der dazu prädestiniert ist, Menschen zum gemeinsamen Sporttreiben anzuregen.

Zunächst wurde eine Umfrage durchgeführt, die offenlegte, dass das Interesse der Schüler für ein derartiges Angebot groß war, die Vorstellungen der zu leihenden Utensilien gingen jedoch weit auseinander. „Bedauerlicherweise können wir zunächst noch nicht alle Wünsche erfüllen, sondern haben uns auf diejenigen konzentriert, die in unseren Augen am leichtesten umzusetzen sind. Wir denken aber, dass wir ein gutes Angebot schaffen konnten. Und vielleicht wird es ja mehr, wenn das Angebot gut angenommen wird“, so kommentierte Schülervertreter und Initiator Erik Wolters die endgültige Bestellungslage. „Wir freuen uns sehr, mit dem Shop Horn zusammenarbeiten zu können, der für uns freundlicherweise den Verleih übernimmt. Es war uns schon früh bewusst, dass wir eine Möglichkeit brauchen, die Utensilien jeden Tag leihen zu können und der SV Raum schien hierfür eher ungeeignet“ ergänzt Jannik Kartscher, ebenfalls Schülersprecher und Initiator. Doch bis zur Umsetzung des Projekts bedurfte es noch einiger Arbeit. Erst wurde eine Zustimmung der Schulkonferenz eigeholt, ein Antrag vor dieser kam jedoch nicht einmal bis zur Abstimmung. Der Schulverein brachte schließlich die Wende.

Nachdem hier ein Antrag glückte, standen die Gelder für eine Bestellung von ausreichend Utensilien zur Verfügung, die durch einige ausgewählte Bälle aus der Turnhalle ergänzt werden konnten, welche freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurden. Nachdem auch die Zusammenarbeit mit dem Shop Horn geklärt war, auch dank der großen Kooperationsbereitschaft Frau Frädrichs, und die Formalie geregelt wurden (Geschäftsordnung etc.) ist das Projekt nun bereit für die Premiere. Ab dem 22.04 wird der Shop Horn nun in jeder ersten Pause die Möglichkeit bieten, Sportutensilien zu leihen, die von der SV bereitgestellt werden. Benötigt wird nur ein Ausweisdokument zur Bestätigung der Identität des Leihenden. Alle weiteren Regelungen sind in der Geschäftsordnung zu finden (s. itslearning). „Wir hoffen, dass das Angebot gut angenommen wird und freuen uns dazu beitragen zu können, dass unsere Schule ein wenig interessanter wird“ (Jannik und Erik).

Warum lernen wir, was wir in der Schule lernen? 

Es ist Matheunterricht. Man lernt über lineare Gleichungssysteme. Von hinten kommt die Frage: „Wieso lernen wir das überhaupt?“. Die Antwort ist einfach: „Weil ihr das im Abitur machen müsst“. Die Antwort ist gut genug für diese Unterrichtsstunde und die Schüler hinterfragen es nicht mehr. Aber warum müssen wir das eigentlich im Abitur machen können? Was ist der Grund, außer dass wir es einfach machen sollen? Und brauchen wir das eigentlich in der Zukunft? 

In diesem Artikel geht es um die Fächer, die man in der Mittelstufe hat und in der Oberstufe nicht abwählen darf. Denn in der Oberstufe wählt man schon Fächer unter Berücksichtigung seiner Interessen oder seines gewünschten Berufs.

In der Grundschule lernt man grundlegende Lern-, Arbeits- und Sozialformen sowie mathematische, sprachliche und sachunterrichtliche Kompetenzen, wie zum Beispiel Lesen, Schreiben oder Rechnen. Das sind, wie gesagt, grundlegende Kompetenzen, die man braucht, um später fortbestehen zu können.

Das ändert sich in der Mittelstufe, wo die Fächer immer weiter fortgeschritten werden. In Mathe lernt man plötzlich über Gleichungen und Funktionen und in Deutsch muss man Gedichte analysieren und man fragt sich, wofür man das überhaupt im Leben braucht. Denn die Informationen scheinen nutzlos zu sein, solange man keinen Beruf in diesem Bereich hat. Man vergisst sie sowieso, nachdem man mit der Schule fertig ist. Hier sind die Fremdsprachen ausgeschlossen, denn es ist klar, warum man eine Fremdsprache lernt. Der Unterricht besteht meistens aus Grammatik oder Wörtern und Sätzen, die man im Alltag in dieser Sprache gebraucht, die Informationen sind nicht so fortgeschritten, dass man sie als unnötig bezeichnen kann. Aber sind die Informationen in den anderen Fächern wirklich nutzlos? Die Antwort ist ja. Aber das bedeutet nicht, dass der Unterricht bedeutungslos ist, weil man durch ihn unterschiedliche Kompetenzen und Fähigkeiten entwickelt.

In Mathe ist das Ziel nicht unbedingt, dass man am Ende lineare Gleichungssysteme lösen kann. Durch Mathe baut man geistige Disziplin auf und fördert logisches Denken und geistige Strenge. Man entwickelt logisches Schlussfolgern und analytisches Denken, weil es unterschiedliche Wege gibt, wie man eine Aufgabe lösen kann und man die Beste davon herausfinden und auswählen soll. Dadurch werden auch die Fähigkeiten zur Problemlösung verbessert. Studien zeigen auch, dass das Üben von Mathematik die Ermittlungsfähigkeiten, den Einfallsreichtum und die Kreativität verbessert. Auch ist Mathe vor allem wichtig, weil es eine wichtige Rolle für das Verständnis der Inhalte anderer Schulfächer wie Naturwissenschaften, Sozialkunde und sogar Musik und Kunst spielt.

In anderen Naturwissenschaften, wie Biologie, Chemie oder Physik, entwickelt man seine Fähigkeit, Fragen zu stellen, Informationen zu sammeln, seine Ideen zu organisieren und zu testen, Probleme zu lösen und das Gelernte anzuwenden. Man hat auch ein besseres Verständnis über die Welt um sich herum. Das Erlernen von Naturwissenschaften weckt Neugier und Entdeckungsgeist, das wird dann nötig für die Entwicklung von Technologie.

Gesellschaftswissenschaften, wie Geographie, Geschichte oder Philosophie, sorgen für ein besseres Verständnis über die Welt und unterschiedliche Kulturen und dadurch für eine Entwicklung von Empathie. Sie helfen, zukünftige Politiker auszubilden und vorzubereiten und sind ein wichtiges Mittel zur Entwicklung von kritischen Fähigkeiten, wie zum Beispiel der Verwendung von Beweisen, Recherche, Argumentation, Schreiben, Sprechen, Zuhören, Rechnen sowie Datenerfassung und -analyse. Geschichte ist besonders wichtig, sodass man verhindert, dass die Fehler aus der Vergangenheit wiederholt werden.

In Deutsch entwickelt man grundlegende Lese- und Schreibfähigkeiten, einschließlich Leseverständnis, phonemisches Bewusstsein, Selbstausdruck und Geschichtenerzählen. Deutschunterricht steigert das Einfühlungsvermögen und bietet eine neue Perspektive auf die menschliche Erfahrung. Er hilft dabei, die Anstrengungen zu würdigen, die mit dem Schreiben verbunden sind.

Kunstgattungen verbessern das Selbstvertrauen und das Selbstwertgefühl, da es keine falschen oder richtigen Antworten gibt. Sie bringen den Schülern bei, wie man mit kritischem Feedback umgeht und sich dadurch verbessert. Kunstgattungen fördern die Entwicklung der Kreativität und Empathie und schaffen auch ein Gemeinschaftsgefühl. Studien zeigen auch, dass Schüler, die sich an Kunst, Musik, Theater oder Tanz beteiligen, bessere Erfolgsaussichten in der Schule und ein geringeres Risiko, Drogen und Alkohol zu nehmen, haben.

Und die profilgebundenen Fächer, obwohl man sie nicht immer mag, tragen zu einem besseren Verständnis über den Leistungskurs bei. Wenn man zum Beispiel im Biologie Profil ist, hat man Chemie und Mathe als profilgebundene Fächer, weil Chemie wichtig für das Verständnis über die biochemischen Themen der Biologie ist und Mathe allgemein wichtig für das Verständnis von Naturwissenschaften.

Jetzt können wir unsere ursprüngliche Frage beantworten. Zusammengefasst können wir sagen, dass die Informationen, die wir lernen, nicht unbedingt wichtig sind. Allerdings ist es trotzdem wichtig, sie zu lernen, weil dadurch Kompetenzen und Fähigkeiten, die wichtig für das Leben sind, entwickelt werden.

 

Quellen

Hat das Spielen von Videospielen Auswirkungen auf die schulische Leistung?

Viele, die einen Computer oder eine PlayStation besitzen, haben von ihren Eltern sicherlich schon gehört, dass sie aufhören sollen, auf den Bildschirm zu starren, da sich dies negativ auf die eigene Gesundheit und auch auf die Schulnoten auswirken kann. Das Verbot solcher Spiele ist oft eine gängige Bestrafung, um die Noten zu verbessern, wenn letztere nicht das gewohnte Niveau erreichen. Daher stellt sich die Frage: Trifft das tatsächlich zu? Hat das Gaming einen nachteiligen Einfluss auf die schulischen Leistungen?

Eine neue Studie aus Australien behauptet das Gegenteil der gängigen Meinung. Laut dieser Studie kann das Spielen von Computerspielen sogar förderlich sein, da es sich positiv auf die kognitiven Fähigkeiten der Schüler auswirkt. Um in einem Spiel weiterzukommen, müssen Spieler häufig neue kreative Ansätze finden oder logisch kombinieren. Auch stärkt das Spielen den Durchhaltewillen und die Fähigkeit, nicht sofort aufzugeben, wenn man mal nicht weiterkommt. Dies sind extrem wichtige Eigenschaften, welche im späteren Berufsleben sehr gefragt sind. Es ist jedoch wichtig, zwischen Social Media und Online-Spielen zu unterscheiden, da Social Media eher einen negativen Einfluss ausübt. Deshalb kann man auch nicht festhalten, dass alle Videospiele hauptsächlich Vorteile besitzen –– es muss hier natürlich auf das Alter geachtet werden und auch die Art des Spiels hat große Relevanz bezüglich der Auswirkungen für den betroffenen Schüler.

Somit lässt sich feststellen, dass das Spielen von Videospielen und die Verschlechterung der schulischen Leistungen nicht zwangsläufig miteinander in Verbindung stehen. Dennoch kann dies nicht gänzlich ausgeschlossen werden, da exzessiver Konsum tatsächlich zu einer Verschlechterung führen kann. Oftmals sind allerdings andere Faktoren hierfür verantwortlich. Das Familienklima ist ein häufiger Auslöser für Probleme, die dann auf das Spielen geschoben werden. Bei einer schlechten Atmosphäre zu Hause fühlen sich Kinder oft emotional unter Druck gesetzt und können daher nicht die erwarteten Leistungen erbringen, was wiederum den Eltern Sorge bereitet. Dies führt zu einer Abwärtsspirale, die das eigentliche Problem nur noch verschlimmert.

Insofern lässt sich festhalten, dass es nicht fundiert wäre, das Videospiel als solches kategorisch als negativ zu einzustufen, ohne zumindest auf die Vorteile hinzuweisen. Die Art des Spiels und die Zeit, die in ein Spiel investiert wird, sind gleichwohl bedeutsame Faktoren bezüglich einer Schaden-Nutzen Analyse.

Wie in den meisten Fällen gilt: Die Menge macht das Gift!

Frau Korsch, wieso wollten Sie Vertrauenslehrerin werden?

Seit 2008 unterrichtet Katharina Korsch am Gymnasium Horn Deutsch und Sport. Seit dem Jahr 2024 ist sie mit 40,8% der Stimmen die neue Vertrauenslehrerin der Schule. Mit welcher Intention sie an die Sache herangeht und welche Ambitionen sie für das neue Amt hat, fragten wir sie in diesem Interview.

 

Seit wann sind Sie am Gymnasium Horn und welche Fächer unterrichten Sie?

Ich bin seit Mai 2008 am Gymnasium Horn und unterrichte Deutsch und Sport.

Seit dem neuen Jahr sind Sie Vertrauenslehrerin vom Gymnasium Horn. Sie haben die Wahl mit 40,8 Prozent der Stimmen gewonnen. Was denken Sie, warum Sie gewählt wurden?

lachend. Weil ich so ein lieber Mensch bin. Nein, ich weiß es nicht. Diese Frage gebe ich eigentlich lieber zurück. Warum junge Menschen mir vertrauen, können sie sich ja am besten selber beantworten. Ich würde mir selbst auch vertrauen und freue mich deswegen auch darüber, dass andere das auch tun.

Wieso haben Sie sich für das Amt der Vertrauenslehrerin aufstellen lassen?

Ich habe mich aufstellen lassen, weil ihr mich gefragt habt. Die erste Voraussetzung dafür, dass ich kandidiere, war, dass ich mich nicht selbst anbieten wollte. Ich finde es sinnvoller und netter, wenn Schüler selbst den Wunsch äußern, dass ich mich aufstellen lasse.

Warum finden Sie, dass Sie für das Amt geeignet sind?

Ich arbeite mit Kindern und Jugendlichen seit ungelogen über 30 Jahren fast täglich zusammen, also seitdem ich 19 Jahre alt bin. Ich habe schon so viele Kinder und Jugendliche in Kinder- und Jugendeinrichtungen betreut, dass ich ganz viele verschiedene Schicksale kennengelernt habe. Deswegen bin ich auch der Meinung, dass ich mich in die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen gut einfühlen kann. Deshalb sehe ich mich da auch als geeignete Person.

Wo haben Sie denn vorher gearbeitet?

Einmal in einem Jugendfreizeitheim, das heißt die Bude in der Neuen Vahr Nord. Dann habe ich irgendwann im Freizeitheim Stackamp gearbeitet, was ein Brennpunkt ist. Es gab dort einen Sonderbereich, der Lückeprojekt hieß. Dort konnten junge Menschen leben zwischen zehn und fünfzehn leben, die dort hingekommen sind, weil sie zuhause niemand erwartet, weil sie kein Mittagessen vorfinden und sich eben generell nicht genug um sie gekümmert wird. Also habe ich mich um sie gekümmert. Der Job war fast noch fordernder als mein Beruf jetzt als Lehrerin, weil manche Menschen eben wirklich schlimme Schicksale mitgebracht haben. Das war auch erstmal begleitend zum Studium, weil ich mir natürlich auch mein Geld verdienen musste.

Dann haben Sie ja schon reichlich Erfahrungen mit Kindern. Was erwarten Sie denn von diesem Amt?

Eigentlich erwarte ich gar nichts. Ich bin einfach da, für alle die, die von mir etwas erwarten und sich mir öffnen möchten. Ich bin offen für alle, die ihre Probleme mit mir teilen möchten und dies nicht an anderer Stelle tun können.

Also haben Sie noch keine wirklichen Vorstellungen von dem, was da genau auf sie zukommt?

Nicht so wirklich. Ich habe mich schon einmal mit Frau Lührs zusammengesetzt, die mir auch direkt eine Broschüre zu dem Thema gegeben hat. Eine Erwartung ist, wo ich gerade über nachdenke, dass ich eng mit euch als Schülervertretung zusammenarbeiten werde. Ich gehe davon aus, dass wir in engem Kontakt sein werden und wir auch Projekte zusammen angehen können.

Meinen Sie, dass Sie die mit dem Amt verbundenen Aufgaben gut bewältigen können?

Ja.

Welche Erwartungen haben Sie dabei an sich selbst?

Meine Erwartung an mich selbst ist, den Schüler:innen gerecht zu werden. Natürlich auch in Punkten, wo das wirklich schwierig wird, weil es das System der Schule nicht so hergibt. Was ich mir als Aufgabe gesetzt habe, ist, mich für das Amt auch weiterzubilden. Ich werde nach Fortbildungen gucken, um das Amt so gut wie es geht ausführen zu können.

Was sind Ihre Ziele für das Jahr in Bezug auf Ihr neues Amt?

Die Fortbildungen sind ein Ziel von mir. Ein weiteres Ziel wäre, dafür zu sorgen, dass wir einen Raum bekommen, in dem wir uns ungestört mit Schüler:innen zurückziehen können, für ein Gespräch im Rahmen des Amtes. Darüber habe ich auch mit Frau Lührs gesprochen und wir waren uns einig, dass es so, wie es bisher ist, nicht gut ist. Der Glaskasten im Lehrerzimmer ist natürlich doof, weil man da für alle Lehrkräfte sichtbar ist. Der Horn Plus Raum wäre ein weitgehend ungenutzter Raum, der für die Zwecke sehr gut geeignet wäre.

Was wollen Sie in Ihrem Beruf als Lehrerin dieses Jahr anders machen als letztes Jahr?

Neujahrsvorsätze habe ich eigentlich nie. Ich bin mit meinem Leben wirklich zufrieden. Wenn mal Probleme auftreten, gehe ich sie direkt an. Ich kenne auch meine Schwächen.

Was sind denn Ihre Schwächen?

Meine Schwäche ist zum Beispiel, dass ich im Unterricht zu viel außerhalb vom Thema rede. Und dass ich mich immer selbst ablenke. Ich kann mir gut vorstellen, dass man mir früher, wenn es das damals schon gegeben hätte, ADHS oder ähnliches diagnostiziert hätte.

Was würden Sie am Gymnasium Horn verändern, wenn Sie es könnten?

Ich würde damit anfangen, den Unterricht später beginnen zu lassen. Dann würde ich gerne Lerninseln einführen. Das bedeutet, dass sich Kinder und Jugendliche zu gemeinsamen Themen in verschiedene Räumlichkeiten zurückziehen können und zusammen an Projekten arbeiten können.

Das sind aber leider Dinge, die sehr schwierig umzusetzen wären und wofür auch das Geld fehlt. Ich rede normalerweise nicht so gerne darüber, was ich in der Theorie verändern wollen würde, sondern ich versuche eigentlich immer, in dem Rahmen zu handeln, der vorgegeben wurde und ihn so weit auszudehnen, wie es geht.

Was sind denn Beispiele dessen, was Sie jetzt bereits tun?

Was ich gerne mache, ist im Deutschunterricht anstatt von schriftlichen Klassenarbeiten eher auf Arbeitsersatzleistungen zurückzugreifen, weil ich finde, dass manche in dieser schriftlichen Form versagen. Dann ist es nett, wenn sie ein Format finden, in dem sie auch mal glänzen können. Das heißt gar nicht, dass sie das schriftliche nicht lernen sollen, aber da gibt es auch andere Zeitpunkte für. Beispiele für solche Arbeiten sind, einen Film zu drehen oder ein Lesetagebuch zu erstellen. Das sind Maßnahmen, die man im Deutschunterricht gut umsetzen kann.

Wie haben Sie sich auf das Amt vorbereitet?

Noch gar nicht, bis auf das Gespräch mit Frau Lührs.

Mit welchen Themen kann man sich an Sie wenden?

Ich glaube mit allen Themen, wenn man möchte. So sehe ich mich als Vertrauenslehrerin. Was das Schulische betrifft sowieso: Wenn es Probleme zwischen Schüler:innen untereinander gibt oder welche zwischen Schüler:innen und Lehrer:innen. Aber auch wenn es mal etwas Privates ist. Da sehe ich mich sogar noch ein bisschen mehr, weil ich immer denke, dass ich da ein gutes Glied bin, wenn man nicht alles mit seine:r Klassenlehrer:in oder Fachlehrer:in besprechen möchte. Und vor allem auch wer seine Probleme nicht mit den Eltern besprechen möchte, kann gerne zu mir kommen.

Ich bin zwar keine Psychologin, aber ich bin davon überzeugt, dass ich Kinder und Jugendliche in ihrem emotionalen Durcheinander gut betreuen kann.

Denken Sie, dass Sie bei allen Problemen selbst helfen können?

Nein, das wird ja nie so sein. Wenn ich aber ein Problem nicht bewältigen kann, dann verweise ich auf andere Stellen, die dafür gut geeignet sind. Dafür gibt es auch klare Richtlinien, was ich zu tun habe, wenn bestimmte Fälle auftreten. Wenn etwas beispielsweise in Richtung Suizid geht, dann ist der rechtliche Rahmen, dass ich das melden muss.

Wo findet man Sie und wie kann man Sie erreichen?

Man findet mich immer hier in der Schule außer montags im Moment. Erreichen kann man mich über itslearning. Das heißt nicht, dass ich alle fünf Minuten auf itslearning gucke, aber wenn man mich erreichen möchte, dann findet man mich.

Vielen Dank für das Interview.