Der Weg zum Überflieger

Jedes Jahr aufs Neue werden einige Schüler im Rathaus vom Bürgermeister wegen ihrer erfreulichen akademischen Leistungen geehrt. Diese Schüler haben das Sensationelle erreicht – ein 1,0-Abitur. Einige Abiturienten sammeln sogar beeindruckende 900 von 900 Punkten. Doch was haben diese Schüler anders gemacht als die breite Schülermasse?

In erster Linie wendeten diese Überflieger die idealen und effizientesten Lernmethoden an. Jedoch variieren diese von Person zu Person, da jeder Mensch auf seine individuelle Art lernt. Der Biochemiker Frederic Vester identifizierte in einer Studie vier verschiedene Lerntypen – der visuelle, der auditive, der haptische und der kognitive Lerntyp. Vereinfacht gesagt bedeutet das: Visuelle Typen bevorzugen das Lernen durch Sehen, während der auditive Lerntyp durch Sprechen und Hören effektiver Informationen aufnehmen und verarbeiten kann. Menschen, die der haptischen Lernkategorie angehören, favorisieren das Lernen durch Fühlen und Anfassen. Der vierte Lerntyp, der kognitive, eignet sich neues Wissen am besten durch Lesen und Schreiben an. Wer seinen Lerntyp herausfinden möchte, der kann im Internet verschiedene Tests durchführen, beispielsweise auf der Webseite der Schülerhilfe.

Es gibt aber auch andere Gründe für herausragende Noten. So sind die Hausaufgaben wichtig, denn sie bieten den Schülern die Möglichkeit, das Gelernte anzuwenden. Außerdem werden die Hausaufgaben häufig in der nächsten Unterrichtsstunde besprochen, was natürlich den Vorteil hat, dass man seine Ergebnisse vorstellen und somit auch die mündliche Note verbessern kann. Die Mitarbeitsnote hängt jedoch auch stark von der Lehrkraft ab. Daher sollte man sich direkt gegen Anfang des Schuljahres aktiv am Unterrichtsgeschehen beteiligen. Das Sprichwort „Der erste Eindruck zählt“ trifft hier vollkommen zu. Des Weiteren kann es sich für die restliche Schulzeit als besonders hilfreich erweisen, wenn man die genauen Bewertungskriterien der Lehrkraft kennt und sich an diesen orientiert.

Zwei Drittel der 900 möglichen Abiturpunkte können die Schüler bereits in den zwei Jahren der Qualifikationsphase sammeln – es lohnt sich also, früh zu punkten. Deshalb sollte der Fokus beim Abitur primär auf der Q-Phase liegen. Auch die Wahl der Leistungskurse ist ausschlaggebend. Die 1,0-er-Abiturientin Laura Hooymann, eine bekannte Youtuberin, erklärte dazu folgendes: „Man sollte ganz einfach Leistungskurse wählen, die einem auch wirklich liegen und nicht etwa, weil sie besonders angesehen oder schwer sind.“ Selbst bei der Hochschulzulassung hätten die Universitäten nicht auf ihre Fächerkombination geachtet, sondern hauptsächlich auf ihren Notendurchschnitt.

Am wichtigsten ist jedoch eins: die Eigenmotivation. Wer selbst nicht gewillt ist, mehr Arbeit, Zeit und Mühe in die Schule zu investieren, dem helfen auch keine Tipps der Überflieger. Für ein Spitzenabitur sollte man sich hohe Ziele setzen und nicht aufgeben, nur weil es schwer wird. Aussagen wie „Dieses Fach liegt mir nicht“ sind hierbei besonders irreführend und schädlich. Durch eine solche negative Mentalität nimmt man sich bereits früh die Möglichkeit, sich Wissen anzueignen und an seine eigenen Grenzen zu kommen. Disziplin, Lernbereitschaft, Zeitmanagement und Verantwortungsbewusstsein ebnen den Weg zu einem 1,0-Abitur. Das hebt die Spitzenschüler nicht nur von der breiten Masse ab, sondern öffnet ihnen auch die Tür in eine spannende berufliche Zukunft.

Die neue Freikarte

In den letzten beiden Jahren konnten Kinder und Jugendliche aus Bremen und Bremerhaven insgesamt 120 Euro für Freizeitaktivitäten, die sie in der Corona-Pandemie nicht ausreichend erleben konnten, durch die Freikarte ausgeben. Der Senat hat beschlossen, dieses Angebot auf weitere zwei Jahre auszuweiten.

 

Das Angebot der Freikarte soll weitergeführt werden, dafür hat sich der Bremer Senat am zehnten November 2023 entschlossen. Ein neues Exemplar der Karte mit ebenfalls 60 Euro Guthaben pro Jahr wird 2024 etwa vor den Sommerferien allen unter Achtzehnjährigen zugesendet und kann ab dann aktiviert und in vielen Einrichtungen wie Kinos, Museen oder Schwimmbädern eingelöst werden.

Das Restguthaben aus dem Jahr 2023 ist zum Jahresende hin verfallen und wird, falls es nicht ausgegeben wird, für die neue Freikarte verwendet werden.

Schülersprecher – Wie in den Highschoolteenie-Filmen?

Mit schicker Collegejacke, einem Football unter dem Arm und einer Basecap des Schulteams auf dem Kopf (natürlich verkehrt herum), schreitet er über den Schulflur. Im Schlepptau seine zwei Kumpel, sie wirken wie Bodyguards. Dabei hat er sie nicht einmal nötig, er ist durchaus gut gebaut. Sie ernten die Blicke der Umstehenden. Doch auch die braucht er nicht, er ist mit der hübschesten Cheerleaderin zusammen. Später wird er das Basketballfinale in der Schule anmoderieren, jeder wird ihm zujubeln. So ungefähr ist das Bild eines jeden Schulsprechers in den typischen Highschool-Teeniedramen. Doch wie realitätsnah ist dieses?

 

Da an unserer Schule (ja, keine amerikanische Highschool mit Footballteam, aber trotzdem) am letzten Tag vor den Herbstferien in der Schülerbeiratssitzung, also da wo eure Klassen- und Kurssprecher antanzen durften, die neuen Schülersprecher gewählt wurden, wollen wir einen Blick hinter die Tätigkeiten unser Schülervertretung werfen.

Da wir, die Autoren, Teil des Schülersprecherteams sind, gibt es hier zusätzlich erste Erfahrungswerte und ein paar spannende Eindrücke – Spoiler: wir werfen leider nicht nur mit einem Football durch die Gegend.

Bevor wir mit dem Amt des Schülersprechers anfangen, wollen wir zunächst auf die ebenfalls neu besetzte Positionen der Schulkonferenzdelegierten eingehen.

Diese Delegierten wohnen der sogenannten Schulkonferenz bei, welche das höchste Gremium der Schule ist. Dementsprechend eine wirklich wichtige Position um ernsthafte Mitsprache zu haben. Gemäß der aktuellen Bestimmungen setzt sich die Schulkonferenz aus jeweils sechs Vertretern der Lehrerschaft, der Elternschaft, sowie der Schülerschaft zusammen, die gemeinsam mit der Schulleitung, ebenfalls Teil des Gremiums, über wichtige Entscheidungen beratschlagen, diese genehmigen oder ablehnen. Änderungen der Schulordnung, aber auch Anträge auf Finanzierung von Anschaffungen aus dem Schulhaushalt, fallen dabei in den Zuständigkeitsbereich ebendieser Konferenz. Als Mitglied erhält man während der Treffen zudem Auskunft über die aktuellen Ereignisse in der Schule sowie den Haushalt der Schule. Die Treffen werden dabei vierteljährlich abgehalten. Das klingt erstmal recht trocken, ist es bei einigen Sitzungen zugegebenermaßen auch, aber die Funktion der Schulkonferenzdelegierten ist für uns Schüler dennoch von großer Bedeutung. So hat die Schulkonferenz beispielsweise die oberste Entscheidungsgewalt, falls ein erneuter Antrag auf Änderung der Handyordnung, der zur Zeit in einer Arbeitsgruppe formuliert werden soll, eingereicht werden sollte.

Wichtig ist außerdem, dass die einzelnen Statusgruppen der Schulkonferenz Entscheidungen auch aus den Fachkonferenzen zunächst abblocken können, indem mindestens eine Statusgruppe geschlossen von einer Art Veto-Recht Gebrauch macht.

Hier seht ihr die Liste der diesjährigen Schulkonferenzvertretern aus der Schülerschaft:

  • Levin Janos Meyer
  • Philipp Olde Kalter
  • Erik Wolters
  • Jannik Kartscher
  • Greta Domeyer
  • Otto Rademacher

Da diese euch alle vertreten, ist es immer von Vorteil, wenn ihr Anliegen oder Antragsentwürfe beziehungsweise Ideen an die Delegierten weiterleitet.

Nun aber, wie versprochen, zu den Schülersprechern

Im Grunde sind diese die Vorsitzenden des Schülerbeirats des Gymnasiums Horn. Dementsprechend beschränken sich die direkten Verpflichtungen lediglich auf jene, welche in der neuen Geschäftsordnung (im Ordner „Schülerschaft“ einsehbar) geschrieben sind.

Gemäß dieser war es dieses Jahr übrigens möglich, mit bis zu sechs Personen den Vorstand zu bilden. Dies wurde genutzt, nicht nur weil wir mittlerweile über 1400 zu vertretende Schüler sind, sondern weil die eigentlichen Aufgaben der Schülersprecher (selbst gesteckte Ziele) eine größere Anzahl an Personen bedarf.

Denn den Schülersprechern kommt die Aufgabe zu, die Interessen der Schülerschaft zu vertreten. Sie stehen in engem Austausch mit der Schulleitung und versuchen auf diesem Wege einige Probleme, mit denen sich die Schülerschaft konfrontiert sieht, zu lösen.

Die jetzige Vertretung kümmert sich so zum Beispiel um:

  • DIE DIGITALISIERUNG AN UNSERER SCHULE
  • DIE VERSTÄRKUNG DES POLITIKUNTERRICHTS
  • AUßERSCHULISCHE SPORTANGEBOTE
  • KOSTENLOSE MENSTRUATIONSPRODUKTE IN DEN SCHULTOILETTEN
  • MÜLLTRENNUNG IN DEN KLASSENRÄUMEN
  • NUTZUNG DER UNTIS-TOOLS
  • MENTAL-HEALTH-WORKSHOPS
  • ANGEBOTE AN AG’S AUSBAUEN

Es ist klar, dass dies längst nicht alle Probleme an unserer Schule darstellt. Deshalb ist es wichtig, dass diese auch kommuniziert werden. Für die Arbeit der Schülervertretung ist es aus diesem Grund  essentiell, dass ein reger Austausch mit der Schülerschaft stattfindet. Anliegen, die die Schule aber auch den Unterricht betreffen und den Aufgabenbereich der Klassensprecher überschreiten, sollten deshalb unbedingt an die Schülersprecher weitergetragen werden. Nur auf diese Weise ist es möglich, gemeinsam den besten Kurs für die Schüler unserer Schule zu finden. Ihr erreicht die Schülersprecher daher immer über itslearning. Auch sind Gespräche im SV-Raum (Glasraum vor der Mensa) oder schriftliche Anliegen über einen Briefkasten, der vor dem SV-Raum installiert wird, möglich. Wichtig ist: Je mehr Stimmen es gibt, desto besser ist abzuschätzen, wo Veränderungen benötigt werden.

Und nun der Erfahrungsbericht:

Bislang sind wir wahrscheinlich einfach zu sehr mit den gesteckten Zielen beschäftigt, sodass wir den täglichen Jubel und die bewundernden Blicke nicht mitbekommen. Natürlich macht es Spaß, sich in den wichtigen Gremien auszutauschen und auch mal mit der Schulleitung quatschen zu können, aber auch wir dürfen keine Basecaps im Unterricht tragen. Auch der Football im Arm wird erst noch von uns beantragt werden müssen. In der Tat dürfen wir uns  wahrscheinlich alle auf einige neue Sportutensilien für die Pausen freuen, die wir zusammen mit der Schulkonferenz organisieren werden.

 

 

Gefahren der Künstlichen Intelligenz: Chancen, Risiken und Verantwortung

Immer mehr Menschen reden von Gefahren Künstlicher Intelligenz. Über Schüler:innen, die nichts mehr lernen, über Arbeitsplätze, die wegfallen oder gar die Übernahme der Menschheit. Doch kann dies wirklich passieren? Und wie würde das genau aussehen?

Künstliche Intelligenzen gab es bereits vor ChatGPT. Siri, Google Home und auch E-Mail Spamfilter nutzen alle Künstliche Intelligenz. Der Boom um das Ganze begann erst mit der Veröffentlichung von ChatGPT im November 2022. Anschließend wurden im Eiltempo viele verschiedene Künstliche Intelligenzen programmier und für jeden zugänglich gemacht. Darunter weitere textbasierte Programme wie Google Bard oder Perplexity.  Auch bild- sowie videobasierte KIs wie D-ID, Midjourney und noch vieles mehr wurden veröffentlicht

Funktionsweise von Künstlichen Intelligenzen

Künstliche Intelligenzen werden zuerst mit riesigen Mengen von Daten trainiert. Daraus lernen sie, diese menschengemachten Eigenschaften zu übernehmen, mit denen sie trainiert wurden. Am Beispiel ChatGPT: Unmengen an Büchern, Artikeln und Websites geben dem Programm einerseits Informationen, andererseits die Fähigkeit, die Schreibweisen von Menschen zu übernehmen und zu lernen, Texte ähnlich wie ein Mensch zu verfassen. Dabei werden auch Verbindungen gelegt, die man mit den Neuronen in einem Gehirn vergleichen kann. Der Durchschnitt dieser Trainingstexte ist sozusagen das, was ChatGPT von sich gibt.

Wenn nun ein Nutzer eine Frage oder eine Aufgabe stellt, berechnet das Programm auf der Grundlage seiner Trainingstexte, welches Wort es als nächstes “ausspucken” soll. Hierbei gibt es allerdings einige Probleme: es kommen viele inhaltliche Fehler vor. Wenn ChatGPT zu einem bestimmten Thema keine genaue Antwort hat, kann es sein, dass es die wahrscheinlichste Antwort ausspuckt. Diese Antwort ist jedoch häufig nicht richtig. Auch erfindet es durch genau dieses Problem Zitate oder Quellen, die ihm helfen, den Text zu vervollständigen. Du solltest Informationen, die du von Künstlichen Intelligenzen bekommst, also immer mit Vorsicht genießen.

Ein weiteres Problem ist die Diskriminierung durch Künstlichen Intelligenzen. Da der  Durchschnitt der Trainingstexte widergespiegelt wird, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich darunter diskriminierendes Gedankengut befindet. Nachdem einige Nutzer auf diese Probleme aufmerksam machten, wurden den Programmen Sperren auferlegt, die es ihnen unmöglich machen sollen, diskriminierende Inhalte von sich zu geben. Oft finden Nutzer:innen Wege, auch diese Sperren zu umgehen

All diese Informationen kann man natürlich auch auf andere Künstlichen Intelligenzen übertragen, die beispielsweise Bild-, Video- oder Audiomaterial generieren können. Wenn man Bild-KIs beispielsweise nach einem Bild von Pflegepersonal fragt, werden in den allermeisten Fällen Frauen generiert. Auch das sind genau die Stereotypen aus unserer Gesellschaft, die Künstliche Intelligenzen übernehmen. [Q1]

Gefahren für den Arbeitsmarkt

Zur Gefährdung der verschiedenen Berufsgruppen hat der Schweizer Wissenschaftler Dario Floreano mit seinem Team zusammen den “Automatisierungs-Risiko-Index” erstellt. Dieser Index gibt an, inwiefern Roboter bzw. Künstliche Intelligenz die Berufsausübenden in bestimmten Berufen ersetzen können. Bei dieser Untersuchung stellte sich heraus, dass Metzger:innen die größte Gefahr laufen, irgendwann vollständig durch eine Künstliche Intelligenz abgelöst zu werden. Andere gefährdete Berufe sind Taxifahrer:innen und Kassierer:innen. Auf der anderen Seite dieser Skala stehen Physiker, Chirurgen und Ärzte sowie Piloten und Fluglotsen. Diese laufen demnach kaum Gefahr, abgelöst zu werden.

Eine andere Studie kam zu dem Schluss, dass sich vor allem Programmierer, Mathematiker, Buchhalter, Dolmetscher sowie Schriftsteller und Journalisten auf eine große Umstellung gefasst machen müssen. Hierbei geht es jedoch nicht darum, dass diese Berufe wegfallen könnten. Vielmehr geht es um die Umstellung beziehungsweise die Veränderung innerhalb dieser Berufsgruppen.

Der Rechtsanwalt ist beispielsweise ein solcher Beruf. Der Ökonom Jens Südekum machte das an einem Beispiel fest: wenn eine Künstliche Intelligenz einige Aufgaben von einem Rechtsanwalt übernehmen würde, könnte dieser sich mehr auf die Arbeit mit seinen Mandanten konzentrieren. Der Beruf würde sich also stark wandeln, jedoch eher in das Positive als in das Negative. Ähnlich ist das bei vielen anderen Berufen. Es kann also gut sein, dass die Künstliche Intelligenz die Produkte, an denen sie mitarbeitet, perfektioniert. [Q2] [Q3]

Auswirkungen auf den Schulalltag

Auch die Institution Schule wird sich durch die Einsetzung von Künstlicher Intelligenz stark wandeln. Jetzt bereits sieht man die ersten Veränderungen: Projektarbeiten werden teilweise durch andere Projekte ersetzt aus wahrscheinlich berechtigter Angst, Schüler:innen könnten ihre Projektarbeiten mit Künstlichen Intelligenzen schreiben. Denn dies ist bereits passiert. 32,3% der Befragten einer itslearning-Umfrage im Kurs Schülerschaft Gymnasium Horn gaben an, Künstliche Intelligenzen generell mittel viel zu benutzen. Der Vorteil von Künstlichen Intelligenzen ist ja mitunter, dass sie nicht nur reine Informationen liefert, sondern fertige Ergebnisse, die man in einigen Fällen ohne Veränderung abgeben kann.

Auf die Frage, wie Künstliche Intelligenz unseren Schulalltag verändern wird, gibt es leider keine eindeutige Antwort. Wissenschaftler prognostizieren jedoch, dass sie vor allem den Teil der Wissensvermittlung übernehmen wird. Die Lehrpläne würden gekürzt, was den Vorteil bietet, dass man sich mehr auf andere Dinge konzentrieren könnte. Klar ist auch hier: die Künstliche Intelligenz wird niemanden ersetzen, die Berufe jedoch stark verändern. Und zwar auch hier in die positive wie auch in die negative Richtung. Positiv ist, dass sie den Lehrkräften ihren Job vereinfachen können. Diese können sich dann auf die einzelnen Bedürfnisse ihrer Schüler:innen konzentrieren. Nachteile könnten sein, dass Schüler:innen weniger lernen und viele der Schulaufgaben an die Künstliche Intelligenzen abgeben. Dabei geht auch ein großer Bildungsfaktor verloren.

Wichtig ist es, gute Regeln, Richtlinien und Fortbildungen für die Nutzung von Künstlichen Intelligenzen zu schaffen. Es sollte beispielsweise für Schüler:innen nicht möglich sein, ihre Schulaufgaben vollständig durch Künstliche Intelligenzen erledigen zu lassen. Für die Recherche sowie Inspiration oder Hilfe bei Formulierungen etc. müsste es jedoch legitim sein, sie einzusetzen. [Q4] [Q5]

Gefahren für die Menschheit

Weitere Gefahren beziehen sich auf die gesamte Menschheit. Dies sehen auch bekannte Menschen und Experten. In einem offenen Brief forderten mehr als 1000 Menschen aus dem IT Bereich – unter ihnen auch Elon Musk – eine Entwicklungspause für Künstliche Intelligenzen. Diese Entwicklungspause soll dazu genutzt werden, Richtlinien und Regeln für Künstliche Intelligenzen zu schaffen, sodass diese sich nicht unreguliert weiterentwickeln und irreversible Schäden anrichten können. Die Verfasser des offenen Briefs sprachen von „tiefgreifenden Risiken für die Gesellschaft und die Menschheit”. Genau genommen forderten sie eine sechsmonatige Pause aller Künstlichen Intelligenzen, die leistungsfähiger als ChatGPT-4 und ChatGPT-5 sind.

Aber was ist denn genau die Angst dieser Menschen? Und ist diese berechtigt? Wie bereits erklärt, probieren Künstliche Intelligenzen, wie ein Mensch zu handeln und zu wirken. Wenn sie dies einmal perfekt schaffen sollte, würde dies sehr schlimme Folgen haben. Fake News könnten in unaufhaltsamer Geschwindigkeit verbreitet werden, durch Deepfake-Videos können nicht nur unter Privatpersonen Probleme entstehen, auch diplomatische Verhältnisse könnten darunter leiden.

Vor ein paar Wochen erst verbreitete die politische Gruppierung Zentrum für politische Schönheit, welche ein Verbot der rechten Partei AfD fordert, ein Video, in welchem der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz zum Volk zu sprechen scheint. Er redet von einer Bedrohung für unser Land: die AfD. Mit spannender Musik und dem Kanzleramt im Hintergrund wirkt es auf den ersten Blick wie ein echtes Video. Auf den zweiten Blick erkennt man jedoch schon einige Unstimmigkeiten: die Mundbewegungen stimmen nicht ganz mit dem Text überein. Auch zucken die Mundwinkel das ein oder andere Mal, was ein wenig unnatürlich wirkt. Es ist also leicht zu enttarnen. Die Technologie ist jedoch auch erst an seinem Anfang. Bei der rasanten Geschwindigkeit der Entwicklung ist die Angst darüber, wo uns das Ganze hinführen wird, womöglich berechtigt. Künstliche Intelligenzen sind also nicht nur eine Gefahr für den Schulalltag, für unseren Arbeitsmarkt, sondern auch für unsere Demokratie.

Auch die Aufrüstung ist ein wichtiges Thema auf diesem Gebiet. Viele Experten schätzen die Gefahren der Künstlichen Intelligenz etwa so hoch ein wie die einer Pandemie oder sogar eines Atomkrieges. Jetzt bereits wird bei dieser neuartigen Technologie zur Aufrüstung geforscht. Das zum Beispiel im Luftkampf. Es wird ein Wettrüsten befürchtet, ähnlich wie bei Atomwaffen.

Künstliche Intelligenzen können ab einem bestimmten Punkt unkontrollierbar werden. Wenn sie zu viele unserer Aufgaben übernehmen, nehmen sie auch zu viel Einfluss auf unser System. Sowohl auf das staatliche, als auch auf das wirtschaftliche. Das kann auch unter gewissen Umständen Schäden anrichten, die nicht mehr umkehrbar sind. [Q6][Q7]

Allgemeine Künstliche Intelligenz

Und nun zum meist gefürchtetsten Punkt unter den Gefahren der Künstlichen Intelligenzen: die Allgemeine Künstliche Intelligenz, welche es so noch nicht gibt. Sie könnte alle Aufgaben eines Menschen übernehmen, sozusagen alle Künstlichen Intelligenzen gebündelt. Sie ist also eine ultimative Künstliche Intelligenz, die vollständig wie ein Mensch handelt und agiert. Die Angst, die viele Menschen haben, besteht daraus, dass sie sich, auch wenn sie bereits so ist wie ein Mensch, immer weiterentwickelt und somit besser wird als der Mensch. Wenn dies Überhand annimmt, könnte es in einem sehr theoretischen Fall zu einer Übernahme der Menschheit kommen. Doch zuerst war auch die Definition eines solchen Programms gar nicht eindeutig. Das Google DeepMind-Team publizierte, um ein wenig Klarheit zu schaffen eine genaue Definition zu dem Thema. Die folgenden fünf Punkte müssen (kurz zusammengefasst) in ihren Augen zutreffen, um etwas eine Allgemeine Künstliche Intelligenz nennen zu können.

  1. Entstehend (etwa hochmoderne Chatbots wie ChatGPT und Bard)
  2. Kompetent
  3. Fachkundig
  4. Virtuos
  5. Übermenschlich (die eine breite Palette von Aufgaben besser als alle Menschen erledigen, einschließlich Aufgaben, die Menschen überhaupt nicht erledigen können, wie das Dekodieren der Gedanken anderer Menschen, die Vorhersage zukünftiger Ereignisse und das Sprechen mit Tieren).

Wirkliche Maßstäbe und Definitionen für diese Form von Künstlicher Intelligenz gibt es jedoch nicht. Einige Fragen sind noch ungeklärt. Zudem ist es auch möglich, solche superintelligenten Maschinen zu bauen, die trotzdem vollkommen vom Menschen gesteuert werden. [Q8]

Disclaimer

Wichtig ist jedoch auch, sich vor Augen zu halten, dass dies alles nur theoretische Szenarien sind, die nicht unbedingt so auftreten werden. Wenn genug Regulierungen für die Künstlichen Intelligenzen geschaffen werden, ist es gut möglich, dass sie uns im Alltag schlicht und einfach unterstützen und keine bis wenig negative Einflüsse auf unser Leben nehmen wird.

[Q9]

 

Quellen

[Q1] https://www.youtube.com/watch?v=fT69SLK2m9I

[Q2] https://www.tagesschau.de/wissen/forschung/berufe-kuenstliche-intelligenz-100.html

[Q3] https://www.ing.de/wissen/aussterbende-berufe/

[Q4] https://www.teachis.net/de/wissen/kuenstliche-intelligenz-in-der-schule/

[Q5] https://www.forum-verlag.com/blog-bes/ki-in-der-schule

[Q6] https://www.zeit.de/politik/deutschland/2023-01/kuenstliche-intelligenz-experten-gefahren-ki-offener-brief

[Q7] https://www.heise.de/hintergrund/Wie-schwer-es-ist-kuenstliche-allgemeine-Intelligenz-zu-definieren-9533724.html

[Q8] https://www.mdr.de/wissen/kuenstliche-intelligenz-gefahren-102.html

[Q9] https://www.zukunftsinstitut.de/artikel/digitalisierung/6-thesen-zur-kuenstlichen-intelligenz/

 

 

Das Gymnasium Horn als Hotspot des Schlafmangels? – Schlafstörungen, ihre Folgen und ein paar Denkanstöße

8:00 Uhr. Morgens. Todmüde. Lust auf Bio? Eigener Wille oder lieber die gute Note? Dass das morgendliche Aufstehen vielen Schülern schwer fällt, ist ein offenes Geheimnis. Gerade bei Schülern der älteren Jahrgänge ist dies nicht zuletzt auf oft deutlich zu kurze Schlafenszeiten zurückzuführen. Diesbezüglich kommentierte ein Schüler aus der jetzigen Q1: „Ja Bruder, schau mal das Ding ist, am Ende liegt es bei einem selber“. 

Doch gehen wir der Problematik einmal etwas genauer auf den Grund, scheinen durchaus kollektive Probleme mit dem Schlafrhythmus zu existieren. Interessant ist in diesem Kontext auch ein Vergleich der Schlafgewohnheiten zwischen den Ferien und der Schulzeit. In einer Umfrage an unserer Schule, an der über 200 Schüler teilnahmen, zeichnete sich ein klares Bild. So ergibt sich im Durchschnitt eine circa 90 Minuten längere Schlafdauer während der Ferien.

In der Schulzeit pendeln sich die Mittelwerte dabei deutlich unter den empfohlenen Durchschnitts-Schlafzeiten von etwa 9 Stunden am Tag ein. Die konkrete Durchschnittszeit von gerundet 4,5 Stunden Schlafaufkommens ist jedoch infrage zu stellen, nicht zuletzt, weil auffällig oft vier oder weniger Stunden als Schlafdauer genannt worden sind. Das allgemeine Bild ist dennoch nicht von der Hand zu weisen. Unterstützt wird dies durch ein Interview, dass wir mit einem weiteren Schüler der Q1 zum Thema Schlafstörungen führen konnten.

 

Hast du irgendwelche Schlafbeschwerden?

Ja, meine Übermüdung, wenn ich aufstehe. Weil ich sonst einfach nicht aufstehe, wenn ich nicht zur Schule muss.

Hast du morgens Motivationsprobleme?

Ja.

Wirken die sich auch auf den restlichen Alltag aus?

Ja, klar.

Würdest du sagen, die Schule hat einen Einfluss auf dein Schlafverhalten?

Ja, hat sie und der ist jetzt nicht förderlich, der Einfluss.

Wie würdest du dein Schlafverhalten beschreiben?

Ja, also ich würde sagen, ich gehe so zwischen 1.00 Uhr und 3.00 Uhr ins Bett, um dann um 6.30 Uhr wieder aufzustehen.

Unabhängig von der Schule auch?

Ja, aber da stehe ich nicht immer so früh auf. Meistens dann erst um 11.00 Uhr.

 

(Anmerkung der Autoren: Unser Interview-Partner war zum Zeitpunkt des Interviews stark übermüdet (12:50 Uhr))

 

In diesem Fall lassen sich somit sogar die geringen Schlafaufkommen, die in der Umfrage für Verwunderung sorgen, an einem konkreten Beispiel ausmachen.

Doch auch weniger extreme Fälle sind zu vermerken. So schrieb ein Schüler:

„Mir bekannte Beschwerden sind: Einschlafprobleme; teilweise große/r Sorgen/Stress bezüglich des anstehenden Schultages, sowie aller diesen betreffenden anstehenden Aufgaben, aber auch langfristige Aufgaben oder die Richtigkeit bereits erledigter Aufgaben betreffend; evtl. Probleme durchzuschlafen; teilweise Müdigkeit am nächsten Tag.“

Womit er durchaus die Ansichten mehrerer Schüler teilt, schließlich schrieb ein anderer Schüler auf die Frage, welche Schlafbeschwerden ihm bekannt seien: „Schlafmangel und dadurch stetige Müdigkeit im Schulalltag, der ja bereits den halben Tag klaut und danach ist man wieder müde. Die Schule ist ein Ort der Trostlosigkeit, der Schlafmangel alltäglich“, und wieder ein anderer: „Bin jetzt Q2 und es hat sich erst seit der Oberstufe so stark entwickelt (meine Noten bleiben trotzdem gut, aber ist halt eine extrem starke Belastung) 

Es sollte definitiv in allen Jahrgängen, aber auch in den jüngeren, wo die Noten noch nicht zählen, deutlich mehr gegen Stress getan werden.“ Mehrere Stimmen sehen dabei die Probleme bei den Hausaufgaben. Unter anderem wird angemerkt, man komme zu spät nach Hause und könne mit den Hausaufgaben nicht früh schlafen gehen. Auch wird das Problem einer Vereinbarkeit der Schule mit Hobbys angeschnitten. Konkrete Lösungsansätze liefern dabei wenige Schüler, eine Person jedoch notiert: „Schule sollte später anfangen und dafür vielleicht G9 und nicht G8 [gewählt werden], damit man nicht so lange Schule hat und Zeit für Hobbys etc. da ist“. Ein Ansatz, dem zwar schon mehrfach versucht wurde, nachzugehen, der bislang allerdings keine Aussichten auf Erfolg erhoffen ließ.

Doch die Problemstellung eines zu geringen Schlafaufkommens ist nicht zu missachten. Insbesondere Stresserscheinungen, sowie depressive Neigungen nehmen im Zusammenhang mit Müdigkeit bedeutend zu. Das wiederum senkt die schulischen Leistungen und steigert die wahrgenommene Belastung. In vielen Fällen ein „Teufelskreis“, senkt sich doch auch die Produktivität im müden Zustand deutlich. Die Folge – Aufgaben verzögern sich und werden mit in den Abend genommen, führen zu späteren Schlafenszeiten und beschäftigen noch bis in die Nacht hinein.

Handys als Schlafblocker

Doch nicht nur die äußere Belastung nimmt Einfluss auf die Schlafgewohnheiten, auch die  Nutzung mobiler Endgeräte verstärkt das Auftreten von Schlafstörungen. Die DAK-Krankenkasse gibt in diesem Kontext bekannt: „Der Präventionsradar belegt, dass der Schlafmangel in Zusammenhang steht mit den stark erhöhten Bildschirmzeiten der Schüler: Viele sitzen mehr als vier Stunden täglich vor Fernseher, Smartphone oder Tablet. Knapp ein Fünftel zeigt depressive Symptome. Die Krankenkasse hat die aktuelle Schulstudie mit dem Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) in sechs Bundesländern durchgeführt“ Weiter weiß die Krankenkasse festzustellen: „Nur 35 Prozent der Schüler sind ausreichend körperlich aktiv.“ Denn auch dem sportlichen Ausgleich kann eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der eigenen Schlafgewohnheiten zukommen.

Fassen wir also zusammen. Schlafmangel fördert das Stressempfinden und senkt die Leistungen. Nichtsdestotrotz sind viele Schüler des Gymnasiums Horn betroffen, geben an, unter den typischen Symptomen zu leiden und versuchen zum Teil sogar aktiv auf ihren Schlafrhythmus einzuwirken. Allgemein sind zahlreiche Gründe bekannt, auf die die Schlafgewohnheiten der Schüler zurückgeführt werden können. Eigene Angaben legen jedoch nahe, dass auch das Schulsystem selbst mit Hausaufgaben und langen Schultagen seinen Anteil beisteuert. Änderungen diesbezüglich liegen allerdings noch in weiter Ferne.

Um euch dennoch an die Hand zu nehmen, gerade weil viele angaben, ihren Schlaf aktiv verbessern zu wollen, hier unser absolut hilfreicher Schlaf-Ratgeber:

Für den ersten Punkt möchten wir noch einmal Bezug auf die Umfrage nehmen. Wir zitieren zur Frage, ob Beschwerden in Bezug auf Schlafprobleme bekannt sind: „Chronische Masturbationssucht“, um nur ein Beispiel zu nennen, denn nebenbei: Dass Alkohol und Drogen eher weniger empfehlenswert sind, setzen wir erstmal voraus. Deshalb unser erster Tipp:

Auch „Rotlicht“ auf dem Handy fällt unter „Blaulicht Belastung“. 

Die Bildschirme des Handys, Tablets, Laptops oder auch Fernsehers strahlen künstliches, blaues Licht aus. Dieses Licht hemmt die Ausschüttung von Melatonin, einem wichtigen Hormon, welches zum Einschlafen, beziehungsweise zum Durchschlafen beiträgt. Benutzen wir also am Abend fürs Entertainment, oder natürlich für alles andere, was sonst noch vor dem Bildschirm passiert ;), unsere Endgeräte, so bringen wir unseren menschlichen Bio-Rhythmus durcheinander.

Kurz und konkret – greift lieber auf analoge Alternativen zurück.

Falls ihr im Bio-Unterricht nicht gerade geschlafen habt, ist euch sicherlich Serotonin ein Begriff. Für die, die ihren Schlaf aus taktischen Beweggründen im Unterricht platziert haben – Serotonin ist ein Hormon, welches wir unter Einfluss hellen Lichts bei ca. 5000 bis 10000 Lux freisetzen. Es hat eine aktivierende und antidepressive Wirkung. Klingt gut, oder? Blöd nur, dass es gleichzeitig das eben erwähnte Schlafhormon Melatonin unterdrückt. Deshalb Tipp Nummer Zwei:

Sucht euch einen dunklen Schlafplatz und reduziert vor dem Einschlafen, und auch danach :),  die Helligkeit eures Zimmers.

Leute, macht Sport! Zunächst ist es bekanntermaßen so, dass sich sportliche Betätigung positiv auf unsere Gesundheit auswirkt. Und auch unser gesundheitlicher Zustand, bzw. die allgemeine Fitness haben einen erheblichen Einfluss auf den Schlaf.

Worum es aber eigentlich geht, ist, dass extreme Trägheit einen bedeutsamen Effekt hinsichtlich Schlafproblemen hat, der sich in keiner Weise positiv präsentiert. Diese Trägheit lässt sich wunderbar durch sportliches Aktivwerden vermeiden, solange sich dies in einem gesunden Rahmen hält. Extreme körperliche Belastungen und ein kurzer Abstand zwischen Training und Schlaf sind erfahrungsgemäß nicht besonders zuträglich, dem gesunden Schlaf gegenüber.

 

Quellen

 

 

Die Debatte um das bedingungslose Grundeinkommen: Chancen, Herausforderungen und neue Möglichkeiten.

Fast jeder hat schon einmal davon gehört. Das bedingungslose Grundeinkommen ist seit vielen Jahren immer wieder ein wichtiges Thema in der Politik. Ist es nur ein Weg, um Arbeit unattraktiver zu machen? Oder wäre es ein wichtiger Schritt, um finanzielle Ungleichheiten zu bekämpfen?

Die finanzielle Lage von vielen deutschen Bürgern wird laut dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband immer schlechter. Viele Bürger haben nicht einmal mehr genug Geld für die Miete einer kleinen Wohnung. Wie auch, mit einem Mindestlohn von 12 Euro? Gerade durch die Nachfolgen von Corona haben sehr viel mehr Menschen finanzielle Probleme als noch vor fünf Jahren. Mit dem bedingungslosen Grundeinkommen will man diesem Problem entgegenwirken, indem jeder Mensch in Deutschland monatlich “bedingungslos” eine festgelegte Summe an Geld erhält. Mit dem bedingungslosen Grundeinkommen würden die Arbeitslosen- und Sozialgelder sowie das Kindergeld abgelöst werden. Finanzieren würde man dieses Grundeinkommen durch neue Steuern, welche jeder Bürger mit einer Einkommensquelle zahlen müsste. Wie viel Geld jeder Bürger genau abgeben müsste, hängt von der Höhe des Bruttoeinkommens ab. Menschen mit einem sehr hohen Bruttoeinkommen müssten mehr Geld in diese Steuern zahlen, als sie am Ende durch das bedingungslose Grundeinkommen zurückbekommen würden. Menschen mit einem geringen oder gar keinem Einkommen würden hingegen mehr Geld bekommen als sie vorher in Steuern gezahlt haben. In Deutschland würden so 83% der Bürger am Ende mehr Geld in der Tasche haben. Durch dieses System würde mehr soziale Gerechtigkeit geschaffen werden.

Allerdings wird in politischen Diskussionen häufig die Befürchtung aufgeführt, dass viele Menschen mit einem Grundeinkommen aufhören würden zu arbeiten. Die Idee der “Faulen Schmarotzer“ sei katastrophal für das Industrieland Deutschland. Mit weniger Mitarbeitern würden Unternehmen natürlich auch weniger Umsatz machen. Dies könnte bei vielen Unternehmen sicherlich zum Bankrott führen. Auch wenn sich diese Theorie beängstigend anhört, müsste sich wohl bei der Einführung des bedingungslosen Grundeinkommens keine Sorgen gemacht werden, denn Befragungen des Meinungsforschungsinstituts Demoscope zeigen, dass über 90% aller Befragten sagen, dass sie trotz der Bereitstellung eines bedingungslosen Grundeinkommens weiter arbeiten würden. Außerdem zeigen aktuelle Forschungen, dass eine angemessene Entlohnung sogar die Arbeitsmoral steigern kann.

Eine weitere Befürchtung ist, dass durch ein bedingungsloses Grundeinkommen Jobs, welche aufgrund ihrer Gefährlichkeit oder hohen Belastung unbeliebt sind, nicht mehr genügend ausgeführt werden würden. Diese Sorge ist durchaus gerechtfertigt, da wir in einer Gesellschaft leben, in dem jeder Beruf eine wichtige Rolle spielt . Allerdings sollte es ein Weckruf für politisch Verantwortliche sein, dass, wenn Menschen aufgrund von mehr finanziellen Mitteln die Möglichkeit haben, unbeliebte Arbeit abzulehnen, diese Arbeit besser zu entlohnen. Dies würde vermutlich auch Berufe mit geringer Nachfrage, wie Tätigkeiten in der Pflege, interessanter machen. Außerdem würde dies auch dem Fachkräftemangel entgegenwirken und mehr Gerechtigkeit auf dem Arbeitsmarkt schaffen.

Bis es nun vielleicht irgendwann soweit ist, wird es noch ein langer Weg sein. Es werden sicherlich noch viele hitzige politische Debatten stattfinden und das Thema wird immer wieder in den Medien vertreten sein. Es lässt sich dennoch festhalten, die Befürchtung hinsichtlich eines Verlustes der Arbeitsmotivation durch das bedingungslose Grundeinkommen ist zwar präsent, allerdings deuten Umfragen darauf hin, dass die Mehrheit der Bevölkerung weiterhin einen Sinn in der Arbeit sieht. In Anbetracht der aktuellen gesellschaftlichen und politischen Lage in Deutschland, erscheint das bedingungslose Grundeinkommen als ein mögliches Mittel um gesellschaftliche Probleme zu bekämpfen und um Deutschland ein Stück gerechter zu machen.