Hat das Spielen von Videospielen Auswirkungen auf die schulische Leistung?
Viele, die einen Computer oder eine PlayStation besitzen, haben von ihren Eltern sicherlich schon gehört, dass sie aufhören sollen, auf den Bildschirm zu starren, da sich dies negativ auf die eigene Gesundheit und auch auf die Schulnoten auswirken kann. Das Verbot solcher Spiele ist oft eine gängige Bestrafung, um die Noten zu verbessern, wenn letztere nicht das gewohnte Niveau erreichen. Daher stellt sich die Frage: Trifft das tatsächlich zu? Hat das Gaming einen nachteiligen Einfluss auf die schulischen Leistungen?
Eine neue Studie aus Australien behauptet das Gegenteil der gängigen Meinung. Laut dieser Studie kann das Spielen von Computerspielen sogar förderlich sein, da es sich positiv auf die kognitiven Fähigkeiten der Schüler auswirkt. Um in einem Spiel weiterzukommen, müssen Spieler häufig neue kreative Ansätze finden oder logisch kombinieren. Auch stärkt das Spielen den Durchhaltewillen und die Fähigkeit, nicht sofort aufzugeben, wenn man mal nicht weiterkommt. Dies sind extrem wichtige Eigenschaften, welche im späteren Berufsleben sehr gefragt sind. Es ist jedoch wichtig, zwischen Social Media und Online-Spielen zu unterscheiden, da Social Media eher einen negativen Einfluss ausübt. Deshalb kann man auch nicht festhalten, dass alle Videospiele hauptsächlich Vorteile besitzen –– es muss hier natürlich auf das Alter geachtet werden und auch die Art des Spiels hat große Relevanz bezüglich der Auswirkungen für den betroffenen Schüler.
Somit lässt sich feststellen, dass das Spielen von Videospielen und die Verschlechterung der schulischen Leistungen nicht zwangsläufig miteinander in Verbindung stehen. Dennoch kann dies nicht gänzlich ausgeschlossen werden, da exzessiver Konsum tatsächlich zu einer Verschlechterung führen kann. Oftmals sind allerdings andere Faktoren hierfür verantwortlich. Das Familienklima ist ein häufiger Auslöser für Probleme, die dann auf das Spielen geschoben werden. Bei einer schlechten Atmosphäre zu Hause fühlen sich Kinder oft emotional unter Druck gesetzt und können daher nicht die erwarteten Leistungen erbringen, was wiederum den Eltern Sorge bereitet. Dies führt zu einer Abwärtsspirale, die das eigentliche Problem nur noch verschlimmert.
Insofern lässt sich festhalten, dass es nicht fundiert wäre, das Videospiel als solches kategorisch als negativ zu einzustufen, ohne zumindest auf die Vorteile hinzuweisen. Die Art des Spiels und die Zeit, die in ein Spiel investiert wird, sind gleichwohl bedeutsame Faktoren bezüglich einer Schaden-Nutzen Analyse.
Wie in den meisten Fällen gilt: Die Menge macht das Gift!